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Aktuelle Version vom 10. März 2014, 15:00 Uhr
Schlagwort: Vorhofseptumdefekt, Foramen ovale, Neugeborene
Stand: 2007-06-26
Aktualisiert: 2014-01-15
ICD: Q21.1
Problem/Erläuterung
Ein Neugeborenes wurde wegen einer Hypoglykämie stationär aufgenommen. Wegen kurzzeitiger Atempausen im Rahmen des stationären Aufenthaltes erfolgte eine Polysomnographie, die einen Normalbefund ergab. Infolge eingeschränkter Sauerstoffsättigung führte man eine Echokardiographie durch, die ein „persistierendes Foramen ovale im Verschluss“ zeigte. Kann als Nebendiagnose Q21.1 Vorhofseptumdefekt kodiert werden?
Kodierempfehlung SEG-4
Da es sich bei einem offenen Foramen ovale bei einem Neugeborenen um einen physiologischen Zustand handelt, dem kein Krankheitswert zukommt, kann weder eine Krankheit angenommen werden noch kann ein abnormer Befund im Sinne der DKR vorliegen.
Ein persistierendes Foramen ovale kann nur dann als ND mit Q21.1 verschlüsselt werden, wenn es Krankheitswert besitzt und Anlass zur weiterführenden Diagnostik oder Therapie ist. Dies ist im vorliegenden Fall nicht gegeben.
Kommentierung FoKA
Konsens mit Kommentar:
Wenn das Foramen ovale funktionell bedeutsam im Sinne eines Rechts-Links-Shunts ist, ist es als Ursache der verminderte Sauerstoffsättigung zu kodieren. Als Zufallsbefund ohne Krankheitswert im Sinne der Nebendiagnosendefinition ist es nicht zu kodieren.
Hinweis
Ein offenes Foramen ovale Q21.1 ist im Neugeborenenalter zunächst grundsätzlich physiologisch.
Eine reduzierte Sauerstoffsättigung ist das Ergebnis eines pulmonalvaskulären, eines kardiovaskulären Shunts oder einer verstärkten O2-Ausschöpfung bei Reduktion des peripheren Blutflusses. Wenn in der Echokardiografie neben dem PFO ein pathologischer Rechts-Links-Shunt festgestellt wird, sei es durch ein sehr großes oder deformiertes PFO oder einen hypoplastischen linken Ventrikel, so ist es als eine ursächliche Komponente der Hypoxämie zu verschlüsseln (diagnostischer Aufwand). Ist hingegen ein Links-Rechts-Shunt zu verzeichnen, hängt es vom Ausmaß dieses Shuntes ab, ob es lediglich zu einer Hyperperfusion der Lunge und einer (milden) Rechtsherzbelastung kommt oder eine relevante periphere Minderperfusion mit entsprechender Hypoxämie resultiert.
Wenn in der klinischen Bewertung des PFO kein Zusammenhang zwischen der Hypoxämie und dem Vorhofseptumdefekt gesehen wird, kann dieser im Konsens mit dem MDK nicht verschlüsselt werden, in den anderen oben genannten pathologischen Situation ist die Kodierung obligat.
Rückmeldung SEG-4
Kein Änderungsbedarf zum konkreten Fall.
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