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− | - | + | Kodes aus dem Kapitel XVII sind in der Anwendung nicht auf die Fälle zu begrenzen, bei denen die komplette klinische Manifestation bereits bei Geburt besteht. Diagnosen aus Q23.- beschreiben mit einem Kombinationskode eine komplexe Erkrankung der Herzklappe(n) und der Aorta und der im zeitlichen Verlauf resultierenden funktionalen Beeinträchtigung. |
− | [ | + | In den Hinweisen des systematischen Verzeichnisses und im alphabetischen Verzeichnis zum Kode Q23.1 Angeborene Aortenklappeninsuffizienz ist ausdrücklich der Begriff "bikuspide Aortenklappe" aufgeführt. Wenn die klinische Manifestation keine Insuffizienz sondern eine Stenose ist, ist in der Differenzierung der Kode Q23.0 Angeborene Aortenklappenstenose auszuwählen. Dabei ist zu beachten, dass unter dem Klassentitel des ICD-Dreistellers I35 angeborene Erkrankungen der Aortenklappe exkludiert werden und auf das Kapitel XVII verwiesen wird. |
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+ | Eine Stenose der Aortenklappe ist eine regelhafte Folge einer bikuspiden Anlage der Aortenklappe. Der enge Zusammenhang zwischen einer pathologischen Klappenanatomie und den resultierenden Stenosen bzw. Insuffizienzen kann der Fachliteratur entnommen werden. [https://edoc.hu-berlin.de/bitstream/handle/18452/14618/Bauer.pdf?sequence=1 Bikuspide Aortenklappe und Dilatation der Aorta ascendens] und [http://www.zhb.uni-luebeck.de/epubs/ediss373.pdf Klassifikation bikuspider Aortenklappen]. | ||
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+ | Bei der 78-jährigen Patientin (KDE-585), die zur geplanten Operation einer Aortenklappenstenose kommt und bei der erst intraoperativ eine bikuspidale Aortenklappe mit Stenose festgestellt wird, deren Vorhandensein nicht zu einer Änderung im geplanten Operationsablauf führt, ist der Kode [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2021/block-i30-i52.htm#I35 I35.0] ''Aortenklappenstenose'' als Hauptdiagnose zu kodieren. Die bikuspidale Aortenklappe wird in diesem Fall nicht mit einem Kode aus [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2021/block-q20-q28.htm#Q23 Q23.-] ''Angeborene Fehlbildungen der Aorten- und der Mitralklappe'' als Nebendiagnose kodiert. | ||
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Aktuelle Version vom 25. Januar 2021, 16:21 Uhr
Schlagwort: Aortenklappenstenose, bikuspidale Aortenklappe – durch Schlichtungsausschuss entschieden
Erstellt: 31.08.2017
Aktualisiert: 27.11.2020
Entscheidung des Schlichtungsausschusses veröffentlicht am: 25.11.2020
Problem/Erläuterung
78 jährige Patientin kommt geplant zur Operation einer Aortenklappenstenose. Intraoperativ findet sich eine bikuspidale Aortenklappe mit Stenose.
Wie ist die Aortenklappenstenose in diesem Fall zu kodieren?
Kodierempfehlung SEG-4:
Die Aortenklappenstenose ist in diesem Fall nur mit I35.0 Aortenklappenstenose zu kodieren. Es liegt zwar eine angeborene Fehlbildung der Klappe vor (bikuspidale Aortenklappe), die das Entstehen einer Aortenklappenstenose begünstigen kann, aber keine angeborene Aortenklappenstenose. Deshalb ist kein Kode aus Kapitel XVII zu verwenden.
Siehe auch Kodierempfehlung 533.
Kommentierung FoKA:
Dissens (15.09.2017):
Kodes aus dem Kapitel XVII sind in der Anwendung nicht auf die Fälle zu begrenzen, bei denen die komplette klinische Manifestation bereits bei Geburt besteht. Diagnosen aus Q23.- beschreiben mit einem Kombinationskode eine komplexe Erkrankung der Herzklappe(n) und der Aorta und der im zeitlichen Verlauf resultierenden funktionalen Beeinträchtigung.
In den Hinweisen des systematischen Verzeichnisses und im alphabetischen Verzeichnis zum Kode Q23.1 Angeborene Aortenklappeninsuffizienz ist ausdrücklich der Begriff "bikuspide Aortenklappe" aufgeführt. Wenn die klinische Manifestation keine Insuffizienz sondern eine Stenose ist, ist in der Differenzierung der Kode Q23.0 Angeborene Aortenklappenstenose auszuwählen. Dabei ist zu beachten, dass unter dem Klassentitel des ICD-Dreistellers I35 angeborene Erkrankungen der Aortenklappe exkludiert werden und auf das Kapitel XVII verwiesen wird.
Eine Stenose der Aortenklappe ist eine regelhafte Folge einer bikuspiden Anlage der Aortenklappe. Der enge Zusammenhang zwischen einer pathologischen Klappenanatomie und den resultierenden Stenosen bzw. Insuffizienzen kann der Fachliteratur entnommen werden. Bikuspide Aortenklappe und Dilatation der Aorta ascendens und Klassifikation bikuspider Aortenklappen.
Siehe auch Anfrage_0092
Entscheidung Schlichtungsausschuss (25.11.2020)
Bei der 78-jährigen Patientin (KDE-585), die zur geplanten Operation einer Aortenklappenstenose kommt und bei der erst intraoperativ eine bikuspidale Aortenklappe mit Stenose festgestellt wird, deren Vorhandensein nicht zu einer Änderung im geplanten Operationsablauf führt, ist der Kode I35.0 Aortenklappenstenose als Hauptdiagnose zu kodieren. Die bikuspidale Aortenklappe wird in diesem Fall nicht mit einem Kode aus Q23.- Angeborene Fehlbildungen der Aorten- und der Mitralklappe als Nebendiagnose kodiert.
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