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Eine einschlägige Vorschrift zur Auswahl eines Wertes aus einer Serie von Werten zur Bestimmung des Stadiums der chronischen Niereninsuffizienz ist dem FoKA nicht bekannt.
  
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Gemäß DKR sind alle Nebendiagnosen, die einen pflegerischen, diagnostischen oder therapeutischen Ressourcenverbrauch verursachen, zu verschlüsseln. Demzufolge wären bei Änderungen von Krankheitsstadien alle dokumentierten Stadien zu kodieren. Aus Gründen der Praktikabilität und zur Vermeidung von Überkodierung wird in der Regel und in Analogie zu anderen Erkrankungen häufig nur das schwerwiegendste Stadium dokumentiert (z.B. Dekubitus oder Verbrennung).
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Berücksichtigt man zusätzlich die [[DKR D006]] Akute und chronische Krankheiten ist aus Sicht des FoKA folgende Differenzierung zu empfehlen:
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Kann ein akutes und ein chronisches Krankheitsstadium klassifikatorisch unterschieden werden, ist die akute Erkrankung und zusätzlich der niedrigere Schweregrad der chronischen Erkrankung zu verschlüsseln.
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Ist eine klassifikatorische Differenzierung zwischen akut und chronisch nicht möglich, sind alle dokumentierten Stadien zu verschlüsseln.
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Bezogen auf das geschilderte Problem ist deshalb zu prüfen, ob die akute Verschlechterung der Nierenfunktion die Kriterien eines akuten Nierenversagens erfüllt oder ob es sich um das Schwanken zwischen zwei Stadien handelt.
  
 
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Version vom 16. November 2012, 15:11 Uhr

1. Problembeschreibung:

Immer wieder kommt es vor, dass der MDK die Stadieneinteilung einer chronischen Niereninsuffizienz in Richtung einer besseren Nierenfunktion korrigiert. Wir haben beispielsweise eine Patientin, bei der in einem stationären Aufenthalt insgesamt 8 Werte für die Kreatinin-Clearance anhand der Cockgroft-Formel bestimmt wurden. Die Werte lagen zwischen 31,2 und 63,6 ml/min. Zwei der acht Werte lagen knapp über 60 ml/min (60,4 und 63,6), alle anderen Werte lagen unter 60. Wir haben die Niereininsuffizienz im Stadium 3 verschlüsselt.Die MDK-Gutachterin vertritt die Ansicht, der jeweils beste bestimmte Wert sei ausschlaggebend für die Stadieneinteilung, bei 63,6 ergebe sich das Stadium 2.


2. Frage:

Gibt es hierzu eine objektive Festlegung (mir ist bisher keine bekannt)? Ich habe auch keine Empfehlung der SEG 4 gefunden, auf die sich die Meinung der MDK-Gutachterin stützen könnte. Was ist die Meinung der FOKA?


3. ggf. Lösungsansatz:

Es ist sicherlich ein Grenzbefund, der jedoch eine eindeutige Tendenz zur schlechteren Nierenfunktion zeigt. Der apodiktische Ansatz der MDK-Gutachterin, alle in der Mehrzahl gemessenen schlechteren Werte zu ignorieren entbehrt jeder medizinischen und durch Kodierregeln gestützte Grundlagen. Eine Festlegung im ICD-Handbuch wäre sinnvoll.


4. ICD / OPS / DKR / Gesetze:


Antwort

Eine einschlägige Vorschrift zur Auswahl eines Wertes aus einer Serie von Werten zur Bestimmung des Stadiums der chronischen Niereninsuffizienz ist dem FoKA nicht bekannt.

Gemäß DKR sind alle Nebendiagnosen, die einen pflegerischen, diagnostischen oder therapeutischen Ressourcenverbrauch verursachen, zu verschlüsseln. Demzufolge wären bei Änderungen von Krankheitsstadien alle dokumentierten Stadien zu kodieren. Aus Gründen der Praktikabilität und zur Vermeidung von Überkodierung wird in der Regel und in Analogie zu anderen Erkrankungen häufig nur das schwerwiegendste Stadium dokumentiert (z.B. Dekubitus oder Verbrennung).

Berücksichtigt man zusätzlich die DKR D006 Akute und chronische Krankheiten ist aus Sicht des FoKA folgende Differenzierung zu empfehlen:

Kann ein akutes und ein chronisches Krankheitsstadium klassifikatorisch unterschieden werden, ist die akute Erkrankung und zusätzlich der niedrigere Schweregrad der chronischen Erkrankung zu verschlüsseln.

Ist eine klassifikatorische Differenzierung zwischen akut und chronisch nicht möglich, sind alle dokumentierten Stadien zu verschlüsseln.

Bezogen auf das geschilderte Problem ist deshalb zu prüfen, ob die akute Verschlechterung der Nierenfunktion die Kriterien eines akuten Nierenversagens erfüllt oder ob es sich um das Schwanken zwischen zwei Stadien handelt.

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