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Angesichts der Schwierigkeiten, eine "ausreichende Flüssigkeitszufuhr" im zeitlichen Verlauf und quantitativ zu bewerten, wird derzeit im Sinne einer Klarstellung diskutiert, dass der Patient zum Bewertungszeitpunkt einen ausgeglichenen Hydratationstatus aufweisen muss. Dieser kann durch die klinischen Zeichen der Schleimhautfeuchtigkeit und des Hautturgor, ggf. auch durch den zentralvenösen Druck oder die Atemvariabilität von Druckkurven unter Beatmung beurteilt werden. Maßgeblich zu berücksichtigen sind dabei die Veränderungen, die im weiteren Verlauf durch Flüssigkeitszufuhr unter klinischen Bedingungen resultieren.
  
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Bei einem akuten Nierenversagen Stadium 3 nach AKIN ist die adäquate Flüssigkeitszufuhr nicht mehr Voraussetzung für die korrekte Kodierung, wenn dieses Stadium über den Kreatininanstieg, den absoluten Kreatininwert oder den Abfall der glomerulären Filtrationsrate definiert wird.
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Im Fallbeispiel sind die diagnostischen Kriterien eine akuten Nierenversagens erfüllt, ein Kode aus [http://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2016/block-n17-n19.htm#N17 N17.-] kann verwendet werden, wenn die Kriterien einer Nebendiagnose erfüllt sind.
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Aktuelle Version vom 4. Juli 2016, 15:22 Uhr

1. Anfrage vom: 12.02.2016

Stand: 04.04.2016


2. Problembeschreibung:

Aufnahme zur Parkinsonbehandlung, Verlegung nach 20 Stunden wegen massiv angestiegener Nierenretentionswerte und weiterer pathologischer Laborwerte auf externe Intensivstation. Vorbestehende Diarrhoe und Exsikkose. Akutes Nierenversagen Stadium 3 nach AKIN anhand Labor nachweisbar. Keine ausreichende Flüssigkeitssubstitution innerhalb des kurzen Aufenthaltes.


3. Frage:

Kann Nebendiagnose N17.83 kodiert werden?


4. ggf. Lösungsansatz:

Kodierempfehlung 268 liefert Hinweise auf Kodierung bei prärenalem Nierenversagen und zu Kriterien wann ein akutes Nierenversagen kodiert werden kann. Ich möchte jedoch wissen, ob ein akutes Nierenversagen auch dann kodiert werden kann, wenn die Kriterien und Stadieneinteilung lt. ICD- 10 GM unter N17.- erfüllt sind, ohne dass ausreichende Flüssigkeitssubstitution nachgewiesen werden kann.


5. ICD / OPS / DKR / Gesetze:

ICD-10 GM 2016, Kodierempfehlung Nr. 268


Antwort

Gemäß der derzeitigen Formulierungen in der Klassifikation bezieht sich die Forderung nach einer "adäquaten Flüssigkeitssubstitution" auf die Diurese im Sinne einer Oligurie/Anurie.

Angesichts der Schwierigkeiten, eine "ausreichende Flüssigkeitszufuhr" im zeitlichen Verlauf und quantitativ zu bewerten, wird derzeit im Sinne einer Klarstellung diskutiert, dass der Patient zum Bewertungszeitpunkt einen ausgeglichenen Hydratationstatus aufweisen muss. Dieser kann durch die klinischen Zeichen der Schleimhautfeuchtigkeit und des Hautturgor, ggf. auch durch den zentralvenösen Druck oder die Atemvariabilität von Druckkurven unter Beatmung beurteilt werden. Maßgeblich zu berücksichtigen sind dabei die Veränderungen, die im weiteren Verlauf durch Flüssigkeitszufuhr unter klinischen Bedingungen resultieren.

Bei einem akuten Nierenversagen Stadium 3 nach AKIN ist die adäquate Flüssigkeitszufuhr nicht mehr Voraussetzung für die korrekte Kodierung, wenn dieses Stadium über den Kreatininanstieg, den absoluten Kreatininwert oder den Abfall der glomerulären Filtrationsrate definiert wird.

Im Fallbeispiel sind die diagnostischen Kriterien eine akuten Nierenversagens erfüllt, ein Kode aus N17.- kann verwendet werden, wenn die Kriterien einer Nebendiagnose erfüllt sind.

(Stand 04.04.2016)


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