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Version vom 28. Januar 2013, 16:03 Uhr

1. Anfrage vom: 21.08.2012

Stand:


2. Problembeschreibung:

Stationäre Aufnahme und Behandlung auf Grund eines fortschreitenden Dekubitus an beiden Fersen (viertgradiger Dekubitus linke Ferse mit freiliegender Achillessehne). Mehr als viermonatige u.a. operative Therapie (VAC, Debridement, Hauttransplantion) der Dekubiti und Folgeschäden. Hämodynamisch relevante Abgangsstenose der Arteria iliaca communis (I70.24) 3 ½ Wochen vor Entlassung diagnostiziert, mit einem Stent versorgt. Gesamte Verweildauer 159 Tage. Unsere Fachklinik hat die Dekubiti der Fersen mit der ICD L89.37 als Hauptdiagnose kodiert.


3. Frage:

Ist diese HD korrekt oder muss die I70.24 als HD kodiert werden?


4. ggf. Lösungsansatz:


5. ICD / OPS / DKR / Gesetze:

Bei der Bestimmung, welche Erkrankung die meisten Ressourcenverbraucht hat, ist insbesondere auf die jeweilige Verweildauer zurückzugreifen. Insoweit wird vermutet, dass eine längere Verweildauer auch zu einem höheren Ressourcenverbrauch führt, vgl. Kommentierung zu den Kodierrichtlinien für das Jahr 2011. Grundsätzlich ist es verpflichtend die Hauptdiagnose wenn möglich spezifisch zu verschlüsseln. Die ICD I70.24 beschreibt eine Atherosklerose der Extremitätenarterien: Becken-Bein-Typ, mit Gangrän.

Die ICD L89.37 beschreibt einen Dekubitus 4. Grades: Ferse. Somit ist auch hier durch die deutlichere Beschreibung (Lokalisation, Tiefe) der Erkrankung.


Antwort

Im Fallbeispiel sind dem Anschein nach nicht die Ursachen des Fersen-Dekubitus in Gänze beschrieben. Neben einer gestörten Durchblutung spielt hier auch eine Immobilität eine ursächliche Rolle. Bekanntermaßen verursacht eine AVK (mit Gangrän) eher eine Nekrose im Vorfußbereich denn einen Dekubitus der Ferse. Die AVK führt aber mit Sicherheit zu einer verzögerten Heilung, ist also ein relevanter Kofaktor (Nebendiagnose). Entsprechend der Fallschilderung ist der Dekubitus als Hauptdiagnose zu kodieren.


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