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Version vom 13. Februar 2008, 08:43 Uhr
Schlagwort: Abort, Totgeburt, Blasensprung, vorzeitig
Stand: 2007-10-30
Aktualisiert: 2008-01-08
Problem/Erläuterung:
Eine Schwangere kommt mit vorzeitigem Blasensprung in der 20. Schwangerschaftswoche (SSW). Zunächst wird versucht, die Schwangerschaft unter Tokolyse (Wehenhemmung) zu erhalten. Im weiteren Verlauf entwickelt die Schwangere jedoch Fieber, die Entzündungsparameter steigen an. Es kommt zur Ausstoßung der Frucht (keine Vitalitätszeichen) mit anschließender Plazentaretention. Eine Kürettage wird durchgeführt. Unter antibiotischer Therapie Rückgang von Fieber und Entzündungswerten. Wie ist zu kodieren?
Kodierempfehlung
Sofern keine Vitalitätszeichen vorliegen ergeben sich abhängig vom fetalen Gewicht zwei unterschiedliche Konstellationen. Die Grenze liegt bei 500g.
1. Fall: Fetales Gewicht < 500 g: Abort
HD: O03.0 Spontanabort, inkomplett, kompliziert durch Infektion des Genitaltraktes und des Beckens
ND: O09.3! Schwangerschaftsdauer 20. Woche bis 25 vollendete Wochen
2. Fall: Geburtsgewicht 500 g oder darüber: Totgeburt
HD: O42.2 Vorzeitiger Blasensprung, Wehenhemmung durch Therapie
ND: O41.1 Infektion der Fruchtblase und der Eihäute
O09.3! Schwangerschaftsdauer 20. Woche bis 25 vollendete Wochen
O60.1 Vorzeitige Wehen mit vorzeitiger Entbindung
Z37.1! Totgeborener Einling
Die Definition von Lebend-, Totgeburt und Abort findet sich in DKR 1501a. 500g stellt in etwa die Grenze der Lebensfähigkeit des Feten dar. Bei zeitgerechter Entwicklung ist dieses Gewicht in der ca. 22./23. SSW erreicht. Hier ist unter Einbeziehung des Geburtsgewichtes zwischen Abort (Abort-DRG) und Totgeburt (Entbindungs-DRG) zu unterscheiden, wenn Vitalitätszeichen fehlen. Zeigt das Kind Vitalitätszeichen, so handelt es sich, auch bei Geburtsgewicht < 500 g, um eine Lebendgeburt (Entbindungs-DRG). Dies gilt auch, wenn das Frühgeborene nur wenige Minuten lebt.
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