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Meistens ist die Hüftdysplasie mit ICD Q65.8 (umfasst ausdrücklich auch die angeborene Azetabulumdysplasie) adäquat abgebildet. Im Zweifel ist der Hüft-Sonographie-Befund zur Klärung heranzuziehen. Bei der Hüftdysplasie des Neugeborenen handelt es sich um eine angeborene Mangelentwicklung (Abflachung, Steilstellung) der Hüftgelenkspfanne mit der Gefahr eines Austritts des Hüftkopfes (dann Hüftgelenkssubluxation bzw. -luxation). Es handelt sich um die häufigste kongenitale Fehlbildung (4%). Die Diagnose fällt meist i.R. der routinemäßig zur Früherkennung eingesetzten Hüftsonographie. Die frühzeitige Diagnose und Therapie verhindert die (Sub-) Luxation. Therapeutisch wird funktionelle Abspreizbehandlung durch breit Wickeln (ab Stadium IIa nach Graf) bis zum 2. Monat, danach Spreizhose (Stadium IIb - evt. III), empfohlen unter klinischer/sonographischer/ggf. röntgenologischer Kontrolle.
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Meistens ist die Hüftdysplasie mit ICD Q65.8 (umfasst ausdrücklich auch die angeborene Azetabulumdysplasie) adäquat abgebildet. Im Zweifel ist der Hüft-Sonographie-Befund zur Klärung heranzuziehen. <BR/>Bei der Hüftdysplasie des Neugeborenen handelt es sich um eine angeborene Mangelentwicklung (Abflachung, Steilstellung) der Hüftgelenkspfanne mit der Gefahr eines Austritts des Hüftkopfes (dann Hüftgelenkssubluxation bzw. -luxation). Es handelt sich um die häufigste kongenitale Fehlbildung (4%). Die Diagnose fällt meist i.R. der routinemäßig zur Früherkennung eingesetzten Hüftsonographie. Die frühzeitige Diagnose und Therapie verhindert die (Sub-) Luxation. Therapeutisch wird funktionelle Abspreizbehandlung durch breit Wickeln (ab Stadium IIa nach Graf) bis zum 2. Monat, danach Spreizhose (Stadium IIb - evt. III), empfohlen unter klinischer/sonographischer/ggf. röntgenologischer Kontrolle.
  
 
Die Einteilung der Hüftgelenkreifung erfolgt z.B. nach Graf (s. folgende Tabelle):  
 
Die Einteilung der Hüftgelenkreifung erfolgt z.B. nach Graf (s. folgende Tabelle):  

Version vom 5. Juni 2008, 10:40 Uhr

Schlagwort: Hüftdysplasie, Neugeborene

Stand: 2007-03-12

Aktualisiert: 2008-01-08

ICD: Q65.- Q65.8 Q65.6

Problem/Erläuterung:

Wie ist die Hüftgelenksdysplasie (Q65 .-) beim Neugeborenen zu kodieren?

Kodierempfehlung:

Meistens ist die Hüftdysplasie mit ICD Q65.8 (umfasst ausdrücklich auch die angeborene Azetabulumdysplasie) adäquat abgebildet. Im Zweifel ist der Hüft-Sonographie-Befund zur Klärung heranzuziehen.
Bei der Hüftdysplasie des Neugeborenen handelt es sich um eine angeborene Mangelentwicklung (Abflachung, Steilstellung) der Hüftgelenkspfanne mit der Gefahr eines Austritts des Hüftkopfes (dann Hüftgelenkssubluxation bzw. -luxation). Es handelt sich um die häufigste kongenitale Fehlbildung (4%). Die Diagnose fällt meist i.R. der routinemäßig zur Früherkennung eingesetzten Hüftsonographie. Die frühzeitige Diagnose und Therapie verhindert die (Sub-) Luxation. Therapeutisch wird funktionelle Abspreizbehandlung durch breit Wickeln (ab Stadium IIa nach Graf) bis zum 2. Monat, danach Spreizhose (Stadium IIb - evt. III), empfohlen unter klinischer/sonographischer/ggf. röntgenologischer Kontrolle.

Die Einteilung der Hüftgelenkreifung erfolgt z.B. nach Graf (s. folgende Tabelle):

Typ Ia/Ib: Physiologischer Befund (ausgereifte Hüftpfanne). Winkel alpha über/gleich 60°.

Typ IIa: Physiologische Unreife (bis 3. Lebensmonat). Winkel alpha 50°-59°. Q65.8 Sonstige angeborene Deformitäten der Hüfte

Typ IIb: Dysplasie (ab 3. Lebensmonat). Winkel alpha 50°-59°. Q65.8 Sonstige angeborene Deformitäten der Hüfte

Typ IIc/g: Gefährdete oder kritische Hüfte; Instabilität. Winkel alpha 43°-49.° Q65.6 Instabiles Hüftgelenk (angeboren)

Typ III: Hüftgelenkdysplasie und Dezentrierung des Femurkopfs (Subluxation). Winkel alpha 43°-49°. Q65.3 Angeborene Subluxation des Hüftgelenkes, einseitigQ65.4 Angeborene Subluxation des Hüftgelenkes, beidseitigQ65.5 Angeborene Subluxation des Hüftgelenkes, n.n.bez.

Typ IV: Luxation. Winkel alpha unter 43°. Q65.0 Angeborene Luxation des Hüftgelenkes, einseitigQ65.1 Angeborene Luxation des Hüftgelenkes, beidseitigQ65.2 Angeborene Luxation des Hüftgelenkes, n.n.bez.

Nicht jede angeborene Hüftdysplasie geht mit einer Luxation (ICD Q65.0, Q65.1,Q65.2) oder Subluxation (ICD Q65.3, Q65.4, Q65.5) einher. Voraussetzung hierfür ist vielmehr, dass neben der Unreife auch eine Dezentrierung des Hüftkopfes zur Gelenkpfanne vorliegt (sonographisch Typ III oder IV nach Graf).

Bei Typ II c/g mit Instabilität (Winkel alpha < 50°) kann Q65.6 kodiert werden.

Die Dysplasieformen Grad IIa/b können hingegen unter Q65.8 (umfasst aus-drücklich auch die angeborene Azetabulumdysplasie) subsumiert werden.


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