Anfrage 0290
Thema: Zusatzinformationen zu Materialien OPS 8-83b.8- versus OPS 8-83b.d
1. Anfrage vom: 23.07.2020
Stand:
2. Problembeschreibung:
Nach Aussage unserer Radiologen besteht dieses Problem wohl in vielen Kliniken der Republik und wird in Fachkreisen stetig diskutiert: Von MDK-Gutachtern wird gefordert, den Zusatz- OPS 8-83b.8-Verwendung eines Mikrodrahtretriever- oder Stentretriever-Systems zur Thrombektomie oder Fremdkörperentfernung durch den OPS 8-83b.d Verwendung von flexiblen intrakraniellen Aspirationsmikrokathetersystemen zu ersetzen, wenn intrazerebrale Thromben mittels kontinuierlicher Aspirationsthrombektomie, z.B. unter Verwendung eines SOFIA-Aspirationskatheters thrombektomiert werden. Basis-OPS: 8-836.80 perkutan-transluminale Gefäßintervention: Thrombektomie: Gefäße intrakraniell (unstrittig).
3. Frage:
Mit welcher Zusatzinformation zu Materialien aus den OPS 8-83b.- ist die Entfernung von intrazerebralen Thromben mittels kontinuierlicher Aspirationsthrombektomie, z.B. unter Verwendung eines SOFIA-Aspirationskatheters, zu kodieren?
4. ggf. Lösungsansatz:
Stellungnahme der DGNR zur Kodierung von Mikrodrahtretrievern bei der mechanischen Thrombektomie beim akuten Schlaganfall
Die mechanische Thrombektomie beim akuten Schlaganfall ist mittlerweile ein anerkanntes und evidenz-basiertes Behandlungsverfahren. In vielen hochrangig publizierten, internationalen, prospektiv-randomisierten Studien (u.a. MR CLEAN, SWIFT PRIME, REVASCAT, IA EXTEND, THRACE, THERAPY) konnte die hohe Wirksamkeit der mechanischen Thrombektomie überzeugend gezeigt werden. Weitere randomisierte Studien (DAWN, DEFUSE 3) belegen für ausgewählte Patienten sogar eine hohe Effektivität selbst im erweiterten Zeitfenster bis 24 Stunden nach Symptombeginn.
Grundsätzlich sind bei der endovaskulären Therapie des ischämischen Schlaganfalls sowohl der Stent-Retriever als auch der Aspirationskatheter („Mikrodrahtretriever“) standardmäßig eingesetzte Techniken, die mit hoher Erfolgsrate eine Rekanalisation verschlossener Hirngefäße ermöglichen. Die verfügbare Studienlage belegt dabei mittlerweile sowohl für die „Stentretriever“ als auch für die „Aspirationsbehandlung“ („Mikrodrahtretriever“) eine Level-Ia Evidenz. Regelhaft werden beide Verfahren in Kombination angewendet, wodurch sich die Wirksamkeit der Behandlung (Rekanalisationsrate) in der Praxis erhöhen lässt. Auch die aktuellen Behandlungsleitlinien der Fachgesellschaften sehen daher beide Verfahren, sowohl einzeln als in Kombination eingesetzt als elementare Bestandteile der First-Line-Therapie.
5. ICD / OPS / DKR / Gesetze:
Antwort
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