KDE-455
Schlagwort: Hypotonie, postoperativ`
Aktualisiert:
Stand: 2012-08-16
Problem/Erläuterung:
Bei einer 75-jährigen Patientin wird wegen einer Coxarthrose links die Implantation einer nicht zementierten Hüft-TEP vorgenommen. Der intraoperative Blutverlust wird auf ca. 1500 ml geschätzt. Zum postoperativen Verlauf ist im ITS-Verlegungsbericht vermerkt: „hämodynamische Verhältnisse sind hypoton-instabil“ bei suffizienter Spontanatmung. Behandlung mit zwei Erythrozytenkonzentraten, Infusion in Kombination mit „kurzfristiger Gabe von Akrinor®“.Wie ist die postoperative Hypotonie zu kodieren? Trifft der Kode I97.8 Sonstige Kreislaufkomplikationen nach medizinischen Maßnahmen, anderenorts nicht klassifiziert zu?
Kodierempfehlung SEG-4:
Entsprechend DKR D002 ist der Kode I97.8 Sonstige Kreislaufkomplikationen nach medizinischen Maßnahmen, anderenorts nicht klassifiziert nur dann zu verschlüsseln, wenn kein spezifischerer Kode in Bezug auf die Erkrankung bzw.Störung existiert. Als spezifischerer Kode für die postoperative Hypotonie steht der ICD-Kode I95.8 Sonstige Hypotonie zur Verfügung. Somit ist der weniger spezifische Kode I97.8 nicht anzugeben. Soll der Zusammenhang mit der medizinischen Maßnahme zum Ausdruck gebracht werden, kann optional ein geeigneter ICD-Kode aus Y40-Y84 Komplikationen bei der medizinischen und chirurgischen Behandlung verwendet werden.
Kommentierung FoKA:
Konsens mit Kommentar:
Der Kode I95.8 bildet eine Hypotonie spezifischer ab als der Kode I97.8
Wären die Kriterien eines Schocks erfüllt, ist der Sachverhalt mit T81.1 zu kodieren (vgl. Exkl. zum Kode I97.-):
- T81.1 Hypovolämie bei postoperativem Schock
- T81.1 Hypovolämischer Schock nach Eingriff
- T81.1 Hypovolämischer Schock während eines Eingriffes
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