Anfrage 0373

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1. Thema: Kodierung einer lokalen Lyse bei Port- und Subclavia-Thrombose

Anfrage vom: 11.10.2024

Stand: 30.04.2025


2. Problembeschreibung:

Liegender Port mit Umschlag des Portschlauch, in der subclavia. V.a. Portthrombose bei lokaler Schwellung und nach Infusion.
Zur weiteren Abklärung Portdarstellung und folgend Thrombolyse: Liegende Grippernadel. Das Schlauchende des links pektoral implantierten Portsystems liegt am Übergang der V. subclavia sinistra/V. anonyma. Keine Aspiration möglich. Manuelle Gabe jodhaltigen Kontrastmittels hierüber. Thrombusnachweis neben dem Schlauch als auch ein Pfropf an der Schlauchspitze. Nur filiformer zentraler Abstrom. Entschluss zur Lyse. Gabe von 25000 I.E. Urokinase. Diese kann nach 30 Minuten auf Station aspiriert und wieder injiziert werden.


3. Frage:

Korrekte OPS-Kodierung: Trifft für die Lyse des verschlossenen Ports und der Subclavia der OPS 8-836.78 (Perkutane) transluminale Gefäßintervention: Selektive Thrombolyse: Andere Gefäße thorakal zu oder (wie vom MD gewünscht) 8-020.x Therapeutische Injektion: Sonstige zu?


4. ggf. Lösungsansatz:

Nach Sachlage erfolgte über den Port eine lokale Lyse, die auch das Gefäß umfasst, in dem der Port einliegt. Nach Lyse (=> Kontrolle) freier Abstrom des KM. Es erfolgte somit eine lokale Lyse. Der Titel 8-020 umfasst Therapeutische Injektionen, wobei 8-020.8 eine systemische Thrombolyse beschreibt, die hier nicht erfolgt ist. 8-020.x beschreibt keine Thrombolyse und ist unspezifisch.


5. ICD / OPS / DKR / Gesetze:

8-020.x, 8-836.78


Antwort

Bei dem in der Anfrage beschriebenen Verfahren handelt es sich nicht um eine transluminale Gefäßintervention. Bei diesen wird ein Kathetersystem interventionell unter Röntgenkontrolle an den Ort des Gefäßverschlusses vorgebracht (8-83 Therapeutische Katheterisierung und Kanüleneinlage in Gefäße).

Es handelt sich um eine Instillation über einen liegenden Gefäßzugang (Port) und damit um eine therapeutische Injektion (mit anschließender Aspiration). Da es für dieses Verfahren keinen spezifischen lokalisationsbezogenen Schlüssel gibt, ist die Verwendung von 8-020.x zutreffend.

Die spezifische Abbildung des Verfahrens wird in das Vorschlagsverfahren des BfArM eingebracht.

(Stand: 30.04.2025)


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