Anfrage 0381
1. Thema: OPS Kodierung der CAM-Resektion bei femoroacetabulärem Impingement (CAM-Impingement)
Anfrage vom: 03.07.2025
Stand: 01.10.2025
2. Problembeschreibung:
Bei einem Pat. liegt eine leichte CAM-Deformität mit insbesondere auch in der Lauenstein-Aufnahme leichter CAM-Komponente am Hüftkopf-Schenkelhals-Übergang vor. In der relevanten OP- Berichtspassage wird folgendes Vorgehen beschrieben: „… Daher nun Nachlassen der Extension und Zuwendung zum peripheren Kompartiment. Hier zeigt sich passend zu der Labrumschädigung eine CAM-Deformität im Bereich des Kopf-Hals-Übergangs. Daher nun Anlegen eines zusätzlichen Zugangs unter Sicht und Mini-Arthrotomie mit dem Kapselmesser. Nun Ansetzen des Meißels und Schenkelhals-Osteotomie mit dem Meißel ohne Achskorrektur. Dies wird im Bildwandler kontrolliert und dokumentiert. Hier wird nun die Deformität schön unter Sicht Mini-Open reseziert. Das Resektat wird entfernt. Nun wird die Kapsel von intraartikulär etwas geschwächt und anschließend die CAM-Resektion mit der Walzenfräse nachgeglättet. Hierbei wird weit nach kranial bzw. peripher vorgegangen. Dies wird in Beuge- und Streckstellung sowie Innen- und Außenrotation durchgeführt. Hierbei wird bei acetabulärer Retroversion bewusst etwas überkorrgiert, um hier ein weiteres Impingement zu verhindern. Abschließende Bildwandlerkontrolle. Hier zeigt sich eine gute Resektion in Beugung, Innen- und Außenrotation sowie Streckung. Unter Durchleuchtung ebenfalls korrekte CAM-Resektion, auch klinisch nun kein Impingement mehr am Kopf-Hals-Übergang. Dokumentation durch Abspeichern der Röntgen -und Arthroskopiebilder ins PACS. Absaugen der Spülflüssigkeit. Die Mini-Arthrotomie kann offen belassen werden. Nun Verschluss der Wunde.“
Im intraoperativen und postoperativen Röntgenbild kein Osteotomiespalt am Schenkelhals zu sehen, auch kein Osteosynthesematerial. Osteosynthese wurde intraoperativ auch nicht gemacht/beschrieben. Zu erkennen ist eine Knochenresektion am Kopf-Hals-Übergang.
Es wurde somit zusammenfassend eine CAM- Resektion offen chirurgisch mit Meißel und Walzenfräse durchgeführt (Abtragung/Resektion „überschüssigen“ Knochens am Kopf-Hals-Übergang).
3. Frage:
Die durchführende Fachabteilung möchte für die CAM-Resektion immer den OPS 5-781.ae kodieren. Der MD streicht immer diesen Code und setzt dafür den OPS 5-782.ae. Wie ist die o.a. Situation (CAM-Resektion offen chirurgisch) mit OPS zu kodieren?
4. ggf. Lösungsansatz:
Die endoskopische CAM- Resektion ist unter dem OPS 5-782.be laut Hinweis zu kodieren. Kann analog aus OPS- Systematik geschlossen werden, daß die offene CAM- Resektion dann mit dem OPS 5-782.ae zu kodieren ist? Unter dem Link https://www.bdc.de/diagnosen-und-prozedurenkodierung-2016-chirurgisch-relevante-aenderungen-bei-icd-10-gm-und-ops/ wurde von Dr. R. Bartkowski dargelegt: „So wird beispielsweise die endoskopische Resektion bei einer Cam- Deformität mit 5-782.be (e- Schenkelhals) verschlüsselt, die offene Resektion bei einer Pinzer- Deformität mit 5-782.ad (d- Becken)“. Kann hieraus auch analog geschlossen werden, daß die offene CAM- Resektion mit 5-782.ae Partielle Resektion, offen chirurgisch (Inkl.: Exzision) korrekt kodiert ist, anstatt mit OPS 5-781.ae (Osteotomie ohne Achskorrektur)?
5. ICD / OPS / DKR / Gesetze:
OPS ab 2016; BDC- Stellungnahme Dr. R. Bartkowski (s. oben unter Punkt 4.)
Antwort
Eine Osteotomie bezeichnet die vollständige Durchtrennung der Kontinuität eines Knochens. Ein OPS aus 5-781 ist an dieser Stelle nicht zutreffend.
Die offen chirurgische Korrektur einer CAM-Deformität wird über den Schlüssel 5-782.ae abgebildet.
(Stand: 01.10.2025)
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