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1. Problembeschreibung:  
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'''1. Problembeschreibung:'''
  
 
Ein Patient wird mit einer inkarcerierten Leistenhernie aufgenommen. Die Operation beginnt endoskopisch und es muß wegen Darmnekrose umgestiegen werden auf offen chirurgische Dünndarmteilresktion mit Verschluß des Abdomens(ohne Hernienversorgung), dann neuer Hautschnitt in der Leiste und operative Versorgung der Leistenhernie.
 
Ein Patient wird mit einer inkarcerierten Leistenhernie aufgenommen. Die Operation beginnt endoskopisch und es muß wegen Darmnekrose umgestiegen werden auf offen chirurgische Dünndarmteilresktion mit Verschluß des Abdomens(ohne Hernienversorgung), dann neuer Hautschnitt in der Leiste und operative Versorgung der Leistenhernie.
  
2. Frage:
 
  
2.1 Kann der Kode "5-530.4 Verschluß einer Hernia inguinalis, mit Darmresektion, ohne zusätzliche Laparotomie" genommen werden? Ich denke nicht, denn es lag eine zusätzliche Laparotomie vor.
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'''2. Frage:'''
  
2.2 Können die beiden Kodes "5-454.50 (Teil-)Resektion des Ileums, offen chirurgisch" und "5-530.x Sonstiger Verschluß einer Hernia inguinalis" genommen werden? Ich denke Ja, denn beide Eingriffe sind seperat durchgeführt worden.
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2.1 Kann der Kode "[http://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/ops/kode-suche/opshtml2013/block-5-42...5-54.htm#code5-530 5-530.4] Verschluß einer Hernia inguinalis, mit Darmresektion, ohne zusätzliche Laparotomie" genommen werden? Ich denke nicht, denn es lag eine zusätzliche Laparotomie vor.
  
2.3 Darf nur der Kode "5-530.x Sonstiger Verschluß einer Hernia inguinalis" genommen werden(so will es der MDK)?
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2.2 Können die beiden Kodes "5-454.50 (Teil-)Resektion des Ileums, offen chirurgisch" und "[http://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/ops/kode-suche/opshtml2013/block-5-42...5-54.htm#code5-530 5-530.x] Sonstiger Verschluß einer Hernia inguinalis" genommen werden? Ich denke Ja, denn beide Eingriffe sind seperat durchgeführt worden.
  
3. ggf. Lösungsansatz:  
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2.3 Darf nur der Kode "[http://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/ops/kode-suche/opshtml2013/block-5-42...5-54.htm#code5-530ttp://www.dimdi.de/static/de/klassi/prozeduren/ops301/opshtml2012/block-5-42...5-54.htm#code5-530 5-530.x] Sonstiger Verschluß einer Hernia inguinalis" genommen werden(so will es der MDK)?
  
Wenn es den Kode "5-530.4Verschluß einer Hernia inguinalis, mit Darmresektion, ohne zusätzliche Laparotomie" gibt, ist zu erwarten, dass es eine Kode "....mit zusätzlicher Laparatomie" geben sollte. Meines wissens gibt es diesen Kode nicht. Darum meine ich, die Prozeduren sind einzeln zu kodieren. Der MDK verlangt, mit Hinweis auf die monokausale Kodierung, es sei der Kode 5-530.x zu kodieren.
 
  
4. ICD / OPS / DKR / Gesetze: OPS 2011 in der gültigen Fassung, Urteil zur Monokausale Kodierung in der Rechtsprechung
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'''3. ggf. Lösungsansatz:'''
  
==Diskussion==
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Wenn es den Kode "[http://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/ops/kode-suche/opshtml2013/block-5-42...5-54.htm#code5-530 5-530.4]Verschluß einer Hernia inguinalis, mit Darmresektion, ohne zusätzliche Laparotomie" gibt, ist zu erwarten, dass es eine Kode "....mit zusätzlicher Laparatomie" geben sollte. Meines wissens gibt es diesen Kode nicht. Darum meine ich, die Prozeduren sind einzeln zu kodieren. Der MDK verlangt, mit Hinweis auf die monokausale Kodierung, es sei der Kode [http://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/ops/kode-suche/opshtml2013/block-5-42...5-54.htm#code5-530 5-530.x] zu kodieren.
  
Da es keinen spezifischen Kombi-Kode gibt, müssen die Eingriffe jeweils als Einzel-Kodes kodiert werden, zumal es zwei verschiedene Hautschnitte gab und auch in unterschiedlichen Regionen operiert wurde.--[[Benutzer:Gramminger|Gramminger]] 12:08, 19. Okt. 2011 (CEST)
 
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Stimme Herrn Gramminger zu mit dem Hinweis auf
 
  
'''P001f Allgemeine Kodierrichtlinien für Prozeduren
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'''4. ICD / OPS / DKR / Gesetze:'''   OPS 2011 in der gültigen Fassung, Urteil zur Monokausale Kodierung in der Rechtsprechung
Alle signifikanten Prozeduren, die vom Zeitpunkt der Aufnahme bis zum Zeitpunkt der
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Entlassung vorgenommen wurden und im OPS abbildbar sind, sind zu kodieren. Dieses schließt
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diagnostische, therapeutische und pflegerische Prozeduren ein. 
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Die Definition einer signifikanten Prozedur ist, dass sie entweder
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... chirurgischer Natur ist... usw....'''
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Auch die die DKR P004f Nicht vollendete oder unterbrochene Prozedur steht dazu nicht im Widerspruch.
 
  
Zusätzlich würde ich die Laparoskopie verschlüsseln, da sie ja wohl durchgeführt wurde und nicht integraler Bestandteil der anderen zwei Prozedurn ist.
 
  
'''Monokausalität bedeutet (DKR P003'''):
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== Antwort ==
Informationsgehalt eines Einzelkodes
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Grundprinzip des OPS ist die Abbildung '''eines''' durchgeführten Eingriffes möglichst mit einem
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Kode (monokausale Kodierung). Das bedeutet: jeder Einzelkode enthält normalerweise alle
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Informationen '''für eine Prozedur mit allen notwendigen Komponenten''', wie z.B. Vorbereitung,
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Lagerung, Anästhesie, Zugang, die eigentliche Operation, Naht, usw.
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Hier liegen sicher zwei Eingriffe vor, insofern ist die Monokausalität in diesem Zusammenhang sicher nicht so zu verstehen wie
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Gemäß [[DKR P004f]] ist bei Umstieg von einem endoskopischen auf ein offen chirurgisches Verfahren und bei Fehlen eines "Umstiegskodes" das offen chirurgische Verfahren spezifisch zu kodieren. Der OPS-Kode [http://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/ops/kode-suche/opshtml2013/block-5-42...5-54.htm#code5-530 5-530.4] beschreibt lediglich den Verschluß einer Hernie mit Darmresektion ohne zusätzliche Laparotomie. Da es keinen eigenen Kode für Hernienverschluß mit Darmresektion mit zusätzlicher Laparotomie gibt, ist die Darmresektion gesondert zu verschlüsseln. Auch die [[DKR P003d]] weist explizit darauf hin, dass bei intraoperativ aufgetretenen Komplikationen die erforderlichen zusätzlichen Verfahren gesondert zu kodieren sind.
vom MDK (in der o.g. Frage) dargestellt.
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Somit ist die Operation mit folgender Kodierung abzubilden:
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#[http://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/ops/kode-suche/opshtml2013/block-5-42...5-54.htm#code5-530 5-530.0]*/ .1*/ .2*/ .3* Verschluss einer Hernia inguinalis und
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#[http://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/ops/kode-suche/opshtml2013/block-5-42...5-54.htm#code5-454 5-454.50] (Teil-)Resektion des Ileums, offen chirurgisch
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#Die Laparoskopie wird nicht gesondert kodiert.
  
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/--[[Benutzer:VonDepka|N. v. Depka]] 13:44, 19. Okt. 2011 (CEST)
 
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Weiter zu [[Anfrage 0002]]
  
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Zurück zur [[Anfragen]] Übersicht
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[[Category:Prozeduren]][[Category:Anfragen]][[Category:DKR]]

Aktuelle Version vom 6. August 2015, 09:59 Uhr

1. Problembeschreibung:

Ein Patient wird mit einer inkarcerierten Leistenhernie aufgenommen. Die Operation beginnt endoskopisch und es muß wegen Darmnekrose umgestiegen werden auf offen chirurgische Dünndarmteilresktion mit Verschluß des Abdomens(ohne Hernienversorgung), dann neuer Hautschnitt in der Leiste und operative Versorgung der Leistenhernie.


2. Frage:

2.1 Kann der Kode "5-530.4 Verschluß einer Hernia inguinalis, mit Darmresektion, ohne zusätzliche Laparotomie" genommen werden? Ich denke nicht, denn es lag eine zusätzliche Laparotomie vor.

2.2 Können die beiden Kodes "5-454.50 (Teil-)Resektion des Ileums, offen chirurgisch" und "5-530.x Sonstiger Verschluß einer Hernia inguinalis" genommen werden? Ich denke Ja, denn beide Eingriffe sind seperat durchgeführt worden.

2.3 Darf nur der Kode "5-530.x Sonstiger Verschluß einer Hernia inguinalis" genommen werden(so will es der MDK)?


3. ggf. Lösungsansatz:

Wenn es den Kode "5-530.4Verschluß einer Hernia inguinalis, mit Darmresektion, ohne zusätzliche Laparotomie" gibt, ist zu erwarten, dass es eine Kode "....mit zusätzlicher Laparatomie" geben sollte. Meines wissens gibt es diesen Kode nicht. Darum meine ich, die Prozeduren sind einzeln zu kodieren. Der MDK verlangt, mit Hinweis auf die monokausale Kodierung, es sei der Kode 5-530.x zu kodieren.


4. ICD / OPS / DKR / Gesetze: OPS 2011 in der gültigen Fassung, Urteil zur Monokausale Kodierung in der Rechtsprechung


Antwort

Gemäß DKR P004f ist bei Umstieg von einem endoskopischen auf ein offen chirurgisches Verfahren und bei Fehlen eines "Umstiegskodes" das offen chirurgische Verfahren spezifisch zu kodieren. Der OPS-Kode 5-530.4 beschreibt lediglich den Verschluß einer Hernie mit Darmresektion ohne zusätzliche Laparotomie. Da es keinen eigenen Kode für Hernienverschluß mit Darmresektion mit zusätzlicher Laparotomie gibt, ist die Darmresektion gesondert zu verschlüsseln. Auch die DKR P003d weist explizit darauf hin, dass bei intraoperativ aufgetretenen Komplikationen die erforderlichen zusätzlichen Verfahren gesondert zu kodieren sind.

Somit ist die Operation mit folgender Kodierung abzubilden:

  1. 5-530.0*/ .1*/ .2*/ .3* Verschluss einer Hernia inguinalis und
  2. 5-454.50 (Teil-)Resektion des Ileums, offen chirurgisch
  3. Die Laparoskopie wird nicht gesondert kodiert.


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