Anfrage 0061

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1. Anfrage vom: 08.04.2013

Stand: 15.04.2013


2. Problembeschreibung:

Ein Patient wurde bei Z.n. Sepsis und Langzeitbeatmung von der Intensivstation eines anderen Krankenhauses auf die Intensivstation unseres Krankenhauses verlegt. Die Verlegung erfolgte geplant zur Wundversorgung und Defektdeckung in unserer Klinik. Am Folgetag der Verlegung erfolgte das erste Debridement und eine Abszess-Spaltung. Die weitere Behandlung zog sich über mehrere Wochen hin, schließlich erfolgte dann eine plastische Deckung. Während dieser Zeit lag der Patient durchgängig auf der Intensivstation. Hier wurde während dieser Zeit die intensivmedizinische Komplexbehandlung durchgeführt.


3. Frage:

Hinsichtlich des SAPS II Kriteriums Aufnahme stellt sich die Frage, ob dieser Fall als geplante chirurgische Aufnahme zu werten ist, oder als ungeplante chirurgische Aufnahme.


4. ggf. Lösungsansatz:

Für die Wertung als geplante Aufnahme spricht die Tatsache, dass die Verlegung nicht notfallmäßig sondern geplant erfolgte und die erste OP in unserer Klinik innerhalb von 24h durchgeführt wurde. Dagegen spricht, dass externe Aufnahmen direkt auf eine Intensivstation eigentlich nie als geplanter Fall anzusehen sind.


5. ICD / OPS / DKR / Gesetze:

Eine entsprechende DKR ist nicht vorhanden, die im OPS zu findenden Erläuterungen zum SAPS II lassen einen Interpretationsspielraum frei.


Antwort

Der SAPS II kennt drei Varianten hinsichtlich der Modalitäten der Aufnahme, die bei Berücksichtigung der allgemeinen Grundsätze des DRG-Abrechnungssystems in einer absteigenden Hierarchie (nach Höhe der Punktwerte) zu prüfen sind. Das DIMDI schreibt dazu in einer FAQ:

  • Eine medizinische Aufnahme liegt vor, wenn keine Operation innerhalb einer Woche vor ITS-Aufnahme erfolgte oder die Aufnahme aus nichtoperativen Gründen (z.B. Herzinfarkt) erfolgt.
  • Eine ungeplante chirurgische Aufnahme liegt vor, wenn der Operationstermin erst in den letzten 24 Stunden geplant war oder postoperativ eine ungeplante Aufnahme auf Intensivstation erforderlich ist.
  • Eine geplante chirurgische Aufnahme liegt vor, wenn der Operationstermin mindestens 24 Stunden vorher geplant war und eine postoperative Aufnahme auf der ITS geplant war.

Eine geplante chirurgische Aufnahme scheidet gemäß der FAQ aus, da der Patient präoperativ auf der Intensivstation aufgenommen wurde und nicht eine postoperative Aufnahme geplant war.

Ob die Umstände der Aufnahme als medizinische oder als ungeplant chirurgische Aufnahme zu werten sind, kann derzeit nicht beantwortet werden.

Der FoKA wird diese Anfrage zur Klärung an das DIMDI weiterleiten.




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