Anfrage 0093

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1. Anfrage vom: 25.04.2014

Stand: 17.09.2014


2. Problembeschreibung:

Patient mit analer Blutung. Da es sich um einen Falithrompatienten handelt, wird Patient auf der Intensivstation zur weiteren Behandlung und Überwachung verlegt. Es erfolgte die Therapie mit Konakion, Pantozol und Bluttransfusionen (6 EK). Außerdem erfolgte eine i.v.-Therapie mit Ferrlecit über 5 Tage. Daher haben wir die D62 und die D50.8 kodiert.

Laborwerte Hämatologie:
Analyse  / Messwert / Dimension
Hämoglobin  / 5,6 -  / mmol/l

Hämatokrit  / 0,26 -  

Erythrozyten  / 2,8 -  / Tpt/l

Leukozyten  / 9,6  / Gpt/l

MCHC (Hb/Hk)  / 21,70  / mmol/l

MCV (Hk/Ery-Zahl)  / 94  / fl

MCH (Hb/Ery-Zahl)  / 2,03  / fmol


3. Frage:

Der MDK streicht die D50.8, da keine Ferritin-Bestimmung gemacht wurde. Muss eine Ferritin-Bestimmung immer zwingend erfolgen, um die Eisenmangelanämie zu kodieren ?


4. ggf. Lösungsansatz:

Unsere Ärzte halten das für nicht zwingend notwendig. Hb-Wert ausreichend.


5. ICD / OPS / DKR / Gesetze:

Antwort

Eine akute Blutung ist grundsätzlich mit einem akuten Eisenverlust verbunden, wobei diese Konstellation ausreichend durch den Kode für die D62 Akute Blutungsanämie abgebildet ist.

Eine chronische Eisenmangelanämie ist durch charakteristische Veränderungen im Blutbild (hypochrom/mikrozytär) gekennzeichnet, diese Veränderungen liegen im Fallbeispiel nicht vor. Ferritin dient eher der Differentialdiagnostik in Abgrenzung zu sonstigen Anämien als Begleiterscheinung von Infekten oder Neubildungen (Laborlexikon).

Im Fallbeispiel kann lediglich der Kode D62 kodiert werden. Ferritin ist jedoch nicht zwingend erforderlich, um eine Eisenmangelanämie zu kodieren, wenn bestimmte Blutbildveränderungen und ggf. weitere klinische Hinweise den Verdacht nahe legen und ein entsprechender Ressourcenverbrauch erfolgt.

(17.09.2014)


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