Anfrage 0188

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1. Anfrage vom: 21.02.2017

Stand: 12.06.2017


2. Problembeschreibung:

Im Rahmen der Auseinandersetzung mit dem MDK gibt es unterschiedliche Bewertungen bzgl. der notwendigen Dokumentation für die stadienbezogene Kodierung einer Herzinsuffizienz. Seitens des MDK wird vorgebracht, dass für die Kodierung der Herzinsuffizienz einzig die Dokumentation der NYHA – Kriterien zugrunde gelegt werden könne. Insbesondere die Abgrenzung der Beschwerden bei stärkerer / leichter Belastung gelingt nicht immer aus der ärztlichen Dokumentation. Aus kardiologischer Sicht sind weitere Faktoren zu berücksichtigen, wie z.B. echokardiographische Befunde (EF) und Komplexität der Herzinsuffizienz –Medikation (siehe z.B. Übersicht in Herold – Innere Medizin; Kapital Herzinsuffizienz).


3. Frage:

Ist allein der dokumentierte NYHA – Status für die Kodierung zugrunde zu legen? – Wie ist bei Patienten zu verfahren, die aufgrund weiterer Faktoren (Immobilität, Alter etc.) nicht dahingehend belastet werden könne, das eine NYHA – Einstufung erzielt werden kann, aber eine langjährige und komplexe Herzinsuffizienztherapie vorliegt?


4. ggf. Lösungsansatz:


5. ICD / OPS / DKR / Gesetze:


Antwort

Eine Herzinsuffizienz ist ein Symptom mit eigenständigem Krankheitscharakter. Die NYHA-Stadien beschreiben dabei die funktionalen Auswirkungen einer strukturellen Veränderung des Herzens. Eine 1:1-Übertragung von objektiven Befunden (z.B. EF) auf die NYHA-Stadien ist nicht möglich, da funktional einerseits Kompensationsmöglichkeiten z.B. durch Training bestehen und anderseits das Ausmaß der Beschwerden durch weitere Erkrankungen beeinflusst werden kann. Die Klassentitel im Original heißen:
I50.11 Ohne Beschwerden
I50.12 Mit Beschwerden bei stärkerer Belastung
I50.13 Mit Beschwerden bei leichterer Belastung
I50.14 Mit Beschwerden in Ruhe
I50.19 Nicht näher bezeichnet
Das NYHA-Stadium ist im Kode I50.- als Inklusivum in der 2. Zeile angegeben. Sekundärkodes für das NYHA-Stadium der Rechtsherzinsuffizienz sind analog zu berücksichtigen.

Hinweise zur Ausprägung des NYHA-Stadiums sind z.B. der Anamnese, der anästhesiolgischen Prämedikation, der Belastbarkeit im Rahmen der Physiotherapie oder der ärztlichen/pflegerischen Verlaufsbeobachtung zu entnehmen. Wenn Angaben fehlen oder nicht erhebbar sind, kann die Resteklasse I50.19 zur Kodierung verwendet. Funktional ist das schwerwiegendste Stadium zu verschlüsseln, das während des Aufenthaltes vorlag.

(Stand: 12.06.2017)


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