Anfrage 0259

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Thema: I88.9 Unspezifische Lymphadenitis nicht näher bezeichnet (Lymphadenitis o.n.A.) oder R59.9 Lymphknotenvergrößerung o.n.A.

1. Anfrage vom: 15.08.2019

Stand:


2. Problembeschreibung:

Strittig ist die Kodierung geschwollener Lymphknoten als Hauptdiagnose in folgenden Fallkonstellationen.

1. Ein Patient kommt mit einem geschwollenen Lymphknoten. Dieser wird bronchoskopisch punktiert, die Histologie zeigt aber keine Tumorzellen oder sonstige Hinweise auf eine Grunderkrankung an.

2. Ein Patient kommt mit einem geschwollenen Lymphknoten, mit Verdacht auf eine Neubildung (Rezidiv) oder bspw. nach stattgehabtem Infekt. Dieser wird endoskopisch punktiert, die Histologie zeigt aber keine Tumorzellen oder sonstige Hinweise auf eine Grunderkrankung an.


3. Frage:

Welche inhaltlichen Unterscheidung gibt es zwischen den in Frage kommenden Kodes I88.9 und R59.9? Welcher Kode ist für die beschriebenen Fallkonstellationen als Hauptdiagnose zu wählen?


4. ggf. Lösungsansatz:

I88.9 ist zu wählen, wenn eine spezifische Therapie (z.B. Antibiose)eingeleitet wurde und die R59.9 durch bei reiner Diagnostik?


5. ICD / OPS / DKR / Gesetze:

I88.9/ R59.9/ D002


Antwort

Kodes aus I88.- beschreiben eine Lymphadenitis, Kodes aus R59.- eine Lymphdrüsenvergrößerung. Eine unspezifische Lymphadenitis ist eine Lymphadenitis ohne Zeichen einer spezifischen Lymphadenitis. Unspezifisch sind z.B. Sinushistiozytose, bunte Pulpahyperplasie oder follikuläre Hyperplasie. Allgemeine Symptome einer Lymphadenitis können eine zunehmende Schwellung und Schmerzhaftigkeit als Reaktion auf eine Infektion im Drainagegebiet sein. Möglich ist auch eine Infektion, die gezielt die Drüsen befällt, wie z.B. Mononukleose. Wenn die Histologie keine Lymphadenitis (oder Lymphadenopathie) beschreibt und auch durch weitere Untersuchungen und Befunde kein Hinweis auf eine Entzündung bestehen, ist das Symptom einer Lymphdrüsenvergrößerung zu verschlüsseln (R59.-).

(22.11.2019)


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