KDE-53: Unterschied zwischen den Versionen

Aus DGfM
Wechseln zu: Navigation, Suche
Zeile 3: Zeile 3:
 
Stand:  2007-01-10  
 
Stand:  2007-01-10  
  
<span style="color:blue">Aktualisiert: 16.01.2012</span>
+
<span style="color:red">Aktualisiert: 16.01.2012</span>
  
 
ICD: [http://www.dimdi.de/static/de/klassi/diagnosen/icd10/htmlgm2008/gt80.htm#t88 T88.4]  
 
ICD: [http://www.dimdi.de/static/de/klassi/diagnosen/icd10/htmlgm2008/gt80.htm#t88 T88.4]  

Version vom 21. März 2012, 14:21 Uhr

Schlagwort: Intubation, schwierig, misslungen

Stand: 2007-01-10

Aktualisiert: 16.01.2012

ICD: T88.4

Problem/Erläuterung

Wann darf T88.4 Misslungene oder schwierige Intubation als Nebendiagnose kodiert werden?

Kodierempfehlung SEG 4

"Eine Intubation ist erst dann schwierig, wenn die direkte und vollständige Sicht auf den Kehlkopfeingang trotz optimaler Beugung des Halses und Streckung des Kopfes, mehrerer Versuche, Einsatz unterschiedlicher Laryngoskopspatel, äußeren Drucks auf den Kehlkopfeingang, kompletter Muskelrelaxierung des Patienten und Hinzuziehen weiterer erfahrener Anästhesisten nicht erreicht werden kann." (Larsen, Anästhesie, 7. Auflage 2003)
"Nach dem ASA - Algorithmus für den schwierigen Atemweg wird für die Definition der schwierigen Intubation noch die Anzahl der Intubationsversuche (> 3 Versuche) und die Dauer für das korrekte Einführen des Endotrachealtubus (> 10 Minuten bei konventioneller Laryngoskopie) herangezogen." (Larsen, s. o.)

Zur beurteilung ist das Narkoseprotokoll (einschließlich Prämedikationsprotokoll) erforderlich.
Das Prämedikationsprotokoll kann Aufschluss darüber geben, ob die Diagnose einer schwierigen Intubation bereits anamnestisch bekannt war oder ob sich im Rahmen der Prämedikation Hinweise auf eine zu erwartende schwierige Intubation ergaben.
Eine tatsächlich schwierige Intubation muss auf dem eigentlichen Protokoll über Narkose und Operation vermerkt und mit Text beschrieben sein.
Es muss ersichtlich sein, welche Maßnahmen zur Bewältigung des Problems mit welchem Erfolg getroffen wurden, wie viele Intubationsversuche unternommen wurden, wie viel Zeit zwischen Narkoseeinleitung und Intubation vergingen und ob mehrere Ärzte beteiligt waren.

Bei schwierigen Intubationen können technische Hilfsmittel zur Anwendung kommen, z.B.:

  • Fiberendoskopische Intubation
  • Intubation mit der Intubationslarynxmaske
  • Intubation mit dem Kombi-Tubus
  • Verwendung von speziellen Laryngoskopen
  • Notfallrohr
  • Koniotomie

Hinweis: Im Jahr 2012 wurde T88.4 aus der CCL-Matrix gestrichen.

Kommentar FoKA

Aktualisiert (24.02.2010):

Konsens mit Kommentar:

Die Kodierempfehlung der SEG-4 beschreibt die Kriterien einer unerwartet schwierigen oder mißlungen Intubation. Der Kode T88.4 Misslungene oder schwierige Intubation ist nicht auf die unerwartet schwierigen Intubationen zu beschränken.

Gemäß den Empfehlungen anästhesiologischer Fachgesellschaften sind Risiken für Intubationsschwierigkeiten präoperativ zu ermitteln und in begründeten Fällen primär eine fiberoptische Intubation zur Vermeidung hypoxämischer Komplikationen durchzuführen. Bei Vorliegen einer Indikation und Durchführung eines aufwändigen Intubationsverfahrens ist die Kodierung des Kodes T88.4 gerechtfertigt.


Hinweis: Im Bereich der Geburtshilfe sind die speziellen geburtshilflichen Komplikationskodes (O29.6, O74.7, O89.6 ) anzuwenden.

Rückmeldung SEG 4

Kein Anpassungsbedarf

Hinweis

(Aktualisiert 22.08.2011)

Siehe auch MDK SEG-4 KDE-403.


Direkt-Link SEG-4

Zurück zu KDE-48

Weiter zu KDE-55

Zurück zur Übersicht