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Schlagwort: Multiple Sklerose, neurologische Manifestationen

Stand: 2009-02-09

Aktualisiert:

ICD: G35.- G95.-

Problem/Erläuterung

Ein Patient mit einer Multiplen Sklerose leidet an einer Spastizität der Skelettmuskulatur, die mit Baclofen behandelt wird. Zusätzlich liegt eine Blasenentleerungsstörung vor, die durch den hinzugezogenen Neurourologen als "Detrusor-Sphinkter-Dyssynergie" eingeordnet wurde. Wie sind die genannten Begleiterkrankungen der Multiplen Sklerose zu kodieren?

Kodierempfehlung FoKA

Bei einer Multiplen Sklerose liegt in der Regel keine komplette oder inkomplette Para- oder Tetraparese vor, die eine Kodierung mit einem Kode aus G82.- rechtfertigen würde. In Abhängigkeit vom Stadium der Erkrankung können die Patienten statt dessen an einem disseminiertem Muster spastischer Bewegungsstörungen der quergestreiften Muskulatur leiden, die mit dem Kode G95.83 Spinale Spastik der quergestreiften Muskulatur verschlüsselt wird.

Die Harnblasendyfunktion wird gelegentlich fälschlicherweise als "Neurogene Harnblasendysfunktion" mit N31.9 verschlüsselt. Bei Berücksichtigung der dort aufgeführten Exklusiva ist die durch eine Rückenmarkserkrankung verursachte Harnblasendyfunktion jedoch mit einem Kode aus G95.8- zu verschlüsseln.

--Dennler 11:18, 9. Feb 2009 (CET)


Ich habe so meine Zweifel, ob die Parese nicht doch vorliegt. Im DRG-Browser 2009 ist bei der DRG B68A der Kode G82.49 in 28,1% aller Fälle als ND angegeben. So selten ist die dann wohl nicht. Auch bei den anderen DRGs mit MS ist die spastische Parese häufig vertreten. Ist die tatsächlich dannn so häufig falsch kodiert?

Aus der MS-Plattform Amsel.de: "Mehr als die Hälfte der MS-Kranken leidet an einer spastischen Lähmung der Gliedmaßen." (Prof. Dr. med. Erich Mauch, Ärztlicher Direktor der Fachklinik für Neurologie Dietenbronn)

Bei der MS handelt es sich um ein Mischbild aus Schädigungen im ZNS und auf Rückenmarksebene. Deshalb ist für mich der Kode G95.83 nicht anzuwenden, da dieser die spinale Spastik der quergestreiften Muskulatur beschreibt.

"Im Gegensatz zur Behandlung der spastischen Lähmungen bei Schlaganfällen stellt sich die Problematik bei MS-Kranken schwieriger dar, da bei Rückenmarksschädigungen auch die Steuerungssysteme der Motorik im Bereich des Hirnstamms beeinträchtigt sind."

Un der Hirnstamm ist auch nicht direkt dem Rückenmark im Sinne einer spinalen Spastik zuzurechnen. --Horndasch 11:22, 10. Feb 2009 (CET)

Kommentar SEG 4

Rückmeldung FoKA



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