Anfrage 0136

Aus DGfM
Wechseln zu: Navigation, Suche

1. Anfrage vom: 21.10.2015

Stand: 18.01.2016


2. Problembeschreibung:

Patient mit massigem Aszites bei Leberzirrhose kommt zur therapeutischen Drainage und damit Entlastung. Es wird eine Schlottmann-Nadel genutzt, die im Peritonealraum endet. Anschließend wird ein Ablasssystem angeschlossen und der Patient wird auf die Station verlegt. Dort wird über die Drainage mehrere Stunden – meist über Nacht oftmals mehrere Liter Aszites abgelassen, die Pflege versorgt und überwacht u.a. die Drainage, bevor am nächsten Tag die Punktionsnadel nebst Drainageschlauch entfernt wird.


3. Frage:

8-153 Therapeutische perkutane Punktion der Bauchhöhle versus 8-148 Therapeutische Drainage von anderen Organen und Geweben: Peritonealraum ?


4. ggf. Lösungsansatz:

Wir sind der Meinung, dass bei oben geschilderter Konstellation die Kodierung der 8-148.0 korrekt ist. Der MDK ist regelmäßig anderer Meinung und lässt den OPS 8-148.0 lediglich bei Anlage eines dauerhaften Systems gelten. Der OPS Text gibt allerdings keinen Hinweis auf eine Dauer der Prozedur.


5. ICD / OPS / DKR / Gesetze:


Antwort

Eine zeitliche Abgrenzung von Punktion und Drainage ist nicht möglich. Zu unterscheiden sind Punktionen von temporären oder permanenten Drainagen, bei denen ein Ableitsystem durch Punktion oder chirurgisch eingebracht wird.

Wenn das technische System noch während des Arzt-Patienten-Kontaktes, in dem das System in den Körper eingebracht wurde, wieder entfernt wird, handelt es sich um eine Punktion. In allen anderen Fällen, handelt es sich um eine Drainage.

Im beschriebenen Beispiel wurde ein Schlottmann-Drainage-Set eingesetzt, das für eine über eine Punktion hinaus gehende Behandlungsdauer vorgesehen und damit als Drainage einzuordnen ist.



Zurück zu Anfrage 0135

Weiter zu Anfrage 0137

Zurück zur Anfragen Übersicht