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Immer wieder kommt es zu Problemen bei der Auslegung im Rahmen der Kodierung / Differenzierung der ICD Kode P37.- Sonstige angeborene infektiöse und parasitäre Krankheiten und der ICD Kode P39.- Sonstige Infektionen, die für die Perinatalperiode spezifisch sind. Beide ICD Kode beschreiben Infektionen.
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Immer wieder kommt es zu Problemen bei der Auslegung im Rahmen der Kodierung / Differenzierung der ICD Kode [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2022/block-p35-p39.htm#P37 P37.-] ''Sonstige angeborene infektiöse und parasitäre Krankheiten'' und der ICD Kode [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2022/block-p35-p39.htm#P39 P39.-] Sonstige Infektionen, die für die Perinatalperiode spezifisch sind. Beide ICD Kode beschreiben Infektionen.
  
 
                  
 
                  
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Diesbezüglich liegt uns eine von ehemals DIMDI übermittelte Kodierinformation vor.
 
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Aus klassifikatorischer Sicht, ist die Gruppe P37.- Sonstige angeborene infektiöse und parasitäre Krankheiten erregerspezifisch zu verwenden, d.h. wenn der Erreger bekannt ist, wird mit einem Kode aus P37.- verschlüsselt.
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Aus klassifikatorischer Sicht, ist die Gruppe [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2022/block-p35-p39.htm#P37 P37.-] ''Sonstige angeborene infektiöse und parasitäre Krankheiten erregerspezifisch'' zu verwenden, d.h. wenn der Erreger bekannt ist, wird mit einem Kode aus [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2022/block-p35-p39.htm#P37 P37.-] verschlüsselt.
  
Wenn man keinen spezifischen Erreger nachgewiesen hat, aber eine Infektion vorliegt, wird mit einem Kode aus P39.- Sonstige Infektionen, die für die Perinatalperiode spezifisch verschlüsselt.
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Wenn man keinen spezifischen Erreger nachgewiesen hat, aber eine Infektion vorliegt, wird mit einem Kode aus [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2022/block-p35-p39.htm#P39 P39.-] Sonstige Infektionen, die für die Perinatalperiode spezifisch verschlüsselt.
  
  
 
'''5. ICD / OPS / DKR / Gesetze:'''  
 
'''5. ICD / OPS / DKR / Gesetze:'''  
  
1602a Definition der Zustände, die ihren Ursprung in der Perinatal-periode haben  
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1602a ''Definition der Zustände, die ihren Ursprung in der Perinatal-periode haben''
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Die Perinatalperiode ist in Deutschland wie folgt definiert: „Die Perinatalperiode beginnt mit Vollendung der 22. Schwangerschaftswoche (154 Tage; die Zeit, in der das Geburtsgewicht normalerweise 500 g beträgt) und endet mit der Vollendung des 7. Tages nach der Geburt.“
 
Die Perinatalperiode ist in Deutschland wie folgt definiert: „Die Perinatalperiode beginnt mit Vollendung der 22. Schwangerschaftswoche (154 Tage; die Zeit, in der das Geburtsgewicht normalerweise 500 g beträgt) und endet mit der Vollendung des 7. Tages nach der Geburt.“
 
 
  
 
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Die ICD-Kodes P35-P39 bilden "Infektionen, die für die Perinatalperiode spezifisch sind" ab. Sofern ein spezifischer Erreger eine Zuordnung über die alphabetische oder systematische Klassifikation ermöglicht, sind Schlüssel aus P37.- zu wählen.<br>Ohne Erregernachweis ist eine organbezogene Abbildung unter P39.- vorzuziehen.<br>Fehlen in der Beschreibung der Erkrankung sowohl der spezifische Erregernachweis als auch eine der unter P39.- benannten Manifestationen, ist bei angeborenen Erkrankungen die P37.9 und bei nicht angeborenen Erkrankungen die P39.9 zu verwenden.<br>
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Aktuelle Version vom 20. Juni 2022, 15:07 Uhr

Thema: Differenzierung der ICD Kode P37.- und P39.-


1. Anfrage vom: 14.01.2022

Stand: 20.06.2022


2. Problembeschreibung:

Immer wieder kommt es zu Problemen bei der Auslegung im Rahmen der Kodierung / Differenzierung der ICD Kode P37.- Sonstige angeborene infektiöse und parasitäre Krankheiten und der ICD Kode P39.- Sonstige Infektionen, die für die Perinatalperiode spezifisch sind. Beide ICD Kode beschreiben Infektionen.


3. Frage:

Wie werden diese ICD Kode abgegrenzt ? Wann ist etwas angeboren zu kodieren und wann ist etwas spezifisch für die Perinatalperiode im Rahmen der Kodierung auszulegen, wenn die Infektion direkt am Tag der Geburt oder innerhalb von 7 Tagen nach der Geburt behandelt wird ?


4. ggf. Lösungsansatz:

Diesbezüglich liegt uns eine von ehemals DIMDI übermittelte Kodierinformation vor.

Aus klassifikatorischer Sicht, ist die Gruppe P37.- Sonstige angeborene infektiöse und parasitäre Krankheiten erregerspezifisch zu verwenden, d.h. wenn der Erreger bekannt ist, wird mit einem Kode aus P37.- verschlüsselt.

Wenn man keinen spezifischen Erreger nachgewiesen hat, aber eine Infektion vorliegt, wird mit einem Kode aus P39.- Sonstige Infektionen, die für die Perinatalperiode spezifisch verschlüsselt.


5. ICD / OPS / DKR / Gesetze:

1602a Definition der Zustände, die ihren Ursprung in der Perinatal-periode haben

Die Perinatalperiode ist in Deutschland wie folgt definiert: „Die Perinatalperiode beginnt mit Vollendung der 22. Schwangerschaftswoche (154 Tage; die Zeit, in der das Geburtsgewicht normalerweise 500 g beträgt) und endet mit der Vollendung des 7. Tages nach der Geburt.“

Antwort

Die ICD-Kodes P35-P39 bilden "Infektionen, die für die Perinatalperiode spezifisch sind" ab. Sofern ein spezifischer Erreger eine Zuordnung über die alphabetische oder systematische Klassifikation ermöglicht, sind Schlüssel aus P37.- zu wählen.
Ohne Erregernachweis ist eine organbezogene Abbildung unter P39.- vorzuziehen.
Fehlen in der Beschreibung der Erkrankung sowohl der spezifische Erregernachweis als auch eine der unter P39.- benannten Manifestationen, ist bei angeborenen Erkrankungen die P37.9 und bei nicht angeborenen Erkrankungen die P39.9 zu verwenden.

(Stand: 20.06.2022)


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