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'''2. Problembeschreibung:''' | '''2. Problembeschreibung:''' | ||
− | + | Die stationäre Aufnahme des Patienten erfolgt aufgrund einer Vigilanzminderung bei hepatischer Enzephalopathie Grad 3 auf dem Boden einer seit Jahren bekannten alkoholischen Leberzirrhose. | |
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− | + | - HD [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2022/block-k70-k77.htm#K70 K70.41] und [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2022/block-k70-k77.htm#K72 K72.73!]<br/> | |
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'''4. ggf. Lösungsansatz:''' | '''4. ggf. Lösungsansatz:''' | ||
− | Nach unserer Auffassung | + | Nach unserer Auffassung ist die bekannte Vorerkrankung als zugrunde liegende Krankheit, mithin der ICD-Kode [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2022/block-k70-k77.htm#K70 K70.3] (= Alkoholische Leberzirrhose) als Primär-Kode in Kombination mit dem Sekundär-Kode [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2022/block-k70-k77.htm#K72 K72.73!] (= Hepatische Enzephalopathie Grad 3) zu kodieren (vgl. DKR D012), um die HD korrekt abzubilden. |
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+ | Ein akutes, subakutes oder chronisches alkoholisches Leberversagen liegt hingegen nicht vor. Der Patient ist seit Jahren abstinent, weshalb von einem alkoholischen Leberversagen nicht mehr auszugehen ist. Außerdem ist das Leberversagen auf jeden Fall unspezifischer und lediglich eine undifferenzierte Bezeichnung für den partiellen oder vollständigen Verlust mehrerer oder aller Leberfunktionen (vgl. Pschyrembel). Die Leberzirrhose ist daher als spezifischere Verschlüsselung zu bevorzugen. | ||
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− | + | Die Leberzirrhose ist nicht als Primärdiagnose der hepatischen Enzephalopathie anzugeben. Laut ICD-Katalog ist der Sekundärschlüssel [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2023/block-k70-k77.htm#K72 K72.7-!] ''hepatische Enzephalopathie'' mit einem Kode zu verknüpfen, der auf ein Leberversagen verweist. Bei einer alkoholtoxischen Genese der Lebererkrankung ist der korrekte Primärkode aus [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2023/block-k70-k77.htm#K70 K70.4-] auszuwählen.<br> Der Schlüssel [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2023/block-k70-k77.htm#K70 K70.40] scheidet aus, da die chronische hepatische Erkrankung die Definition eines akuten Leberversagens ausschließt.<br> Welcher der weiteren Schlüssel aus dem Bereich [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2023/block-k70-k77.htm#K70 K70.4-] in Kombination mit der hepatischen Enzephalopathie zu verwenden ist, ist anhand der vorliegenden Informationen nicht abschließend zu beurteilen. Die Kriterien eines akut-auf-chronischem Leberversagen sind nicht sicher erfüllt.<br> Anhand der Darstellung kann daher zunächst nur der Schlüssel [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2023/block-k70-k77.htm#K70 K70.48] in Kombination mit [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2023/block-k70-k77.htm#K72 K72.73!] angenommen werden.<br><br> | |
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Aktuelle Version vom 18. Januar 2023, 15:36 Uhr
1. Thema: K70.3 Leberzirrhose, hepatische Enzephalopathie vs. K70.40 akutes/subakutes Leberversagen
Anfrage vom: 27.08.2022
Stand: 18.01.2023
2. Problembeschreibung:
Die stationäre Aufnahme des Patienten erfolgt aufgrund einer Vigilanzminderung bei hepatischer Enzephalopathie Grad 3 auf dem Boden einer seit Jahren bekannten alkoholischen Leberzirrhose.
Es wurde K70.3 (= Alkoholische Leberzirrhose) als Primär-Kode (vgl. DKR D012) in Kombination mit dem Sekundär-Kode K72.73! (= Hepatische Enzephalopathie Grad 3) kodiert.
Nach Auffassung des MD / Kostenträgers ist der ICD-Kode K70.40 (= Akutes und subakutes alkoholisches Leberversagen) als HD zu verschlüsseln. Alternativ wird eine Kodierung des ICD-Kodes K72.18 (= Sonstiges und nicht näher bezeichnetes chronisches Leberversagen, anderenorts nicht klassifiziert) als HD postuliert.
3. Frage:
Ist die Abbildung über die Kombination aus
- HD K70.3 und K72.73! oder
- HD K70.40 und K72.73! oder
- HD K72.18 und K72.73!
- HD K70.41 und K72.73!
korrekt?
4. ggf. Lösungsansatz:
Nach unserer Auffassung ist die bekannte Vorerkrankung als zugrunde liegende Krankheit, mithin der ICD-Kode K70.3 (= Alkoholische Leberzirrhose) als Primär-Kode in Kombination mit dem Sekundär-Kode K72.73! (= Hepatische Enzephalopathie Grad 3) zu kodieren (vgl. DKR D012), um die HD korrekt abzubilden.
Ein akutes, subakutes oder chronisches alkoholisches Leberversagen liegt hingegen nicht vor. Der Patient ist seit Jahren abstinent, weshalb von einem alkoholischen Leberversagen nicht mehr auszugehen ist. Außerdem ist das Leberversagen auf jeden Fall unspezifischer und lediglich eine undifferenzierte Bezeichnung für den partiellen oder vollständigen Verlust mehrerer oder aller Leberfunktionen (vgl. Pschyrembel). Die Leberzirrhose ist daher als spezifischere Verschlüsselung zu bevorzugen.
5. ICD / OPS / DKR / Gesetze:
Antwort
Die Leberzirrhose ist nicht als Primärdiagnose der hepatischen Enzephalopathie anzugeben. Laut ICD-Katalog ist der Sekundärschlüssel K72.7-! hepatische Enzephalopathie mit einem Kode zu verknüpfen, der auf ein Leberversagen verweist. Bei einer alkoholtoxischen Genese der Lebererkrankung ist der korrekte Primärkode aus K70.4- auszuwählen.
Der Schlüssel K70.40 scheidet aus, da die chronische hepatische Erkrankung die Definition eines akuten Leberversagens ausschließt.
Welcher der weiteren Schlüssel aus dem Bereich K70.4- in Kombination mit der hepatischen Enzephalopathie zu verwenden ist, ist anhand der vorliegenden Informationen nicht abschließend zu beurteilen. Die Kriterien eines akut-auf-chronischem Leberversagen sind nicht sicher erfüllt.
Anhand der Darstellung kann daher zunächst nur der Schlüssel K70.48 in Kombination mit K72.73! angenommen werden.
(Stand 18.01.2023)
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