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'''2. Problembeschreibung:'''
 
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Ein 1 jähriges Kind wird im November 2011 wg. einer durch EHEC verursachten Darminfektion zur stationären Aufnahme eingewiesen (mittels mikrobiologsicher Untersuchung einer Stuhlprobe verifiziert); im Verlauf des Aufenthalts entwickelt sich ein hämolytisch – urämisches Syndrom (HUS), welches durch eine Hämodiafiltration therapiert wird. Kodiert wurde seitens des Krankenhauses das HUS mit der ICD „D59.3“ als Hauptdiagnose und die Darminfektion mit der ICD „A04.3“ als Nebendiagnose. Aufgrund dieser Verschlüsslung resultiert die DRG „L72Z“ mit einem Fallgewicht von 3,324.
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Ein 1 jähriges Kind wird im November 2011 wg. einer durch EHEC verursachten Darminfektion zur stationären Aufnahme eingewiesen (mittels mikrobiologsicher Untersuchung einer Stuhlprobe verifiziert); im Verlauf des Aufenthalts entwickelt sich ein hämolytisch – urämisches Syndrom (HUS), welches durch eine Hämodiafiltration therapiert wird. Kodiert wurde seitens des Krankenhauses das HUS mit der ICD [http://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2013/block-d55-d59.htm#D59 D59.3] als Hauptdiagnose und die Darminfektion mit der ICD [http://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2013/block-a00-a09.htm#A04 A04.3] als Nebendiagnose. Aufgrund dieser Verschlüsslung resultiert die DRG L72Z ''Thrombotische Mikroangiopathie oder Hämolytisch-urämisches Syndrom'' mit einem Fallgewicht von 3,324.
Seitens des MDK wird nun gefordert, dass „A04.3“ als Hauptdiagnose kodiert werden müsse, da sich das HUS erst im Verlauf des Aufenthalts entwickelt habe. Würde man diesem Vorschlag folgen, resultiert die DRG „G67A“  mit einem Fallgewicht von 1,873.
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Seitens des MDK wird nun gefordert, dass [http://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2013/block-a00-a09.htm#A04 A04.3] als Hauptdiagnose kodiert werden müsse, da sich das HUS erst im Verlauf des Aufenthalts entwickelt habe. Würde man diesem Vorschlag folgen, resultiert die DRG „G67A“  mit einem Fallgewicht von 1,873.
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'''3. Frage:'''  
 
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Trifft die o.g. Überlegung seitens des MDK zu und muss somit eine Änderung der Kodierung erfolgen?
 
Trifft die o.g. Überlegung seitens des MDK zu und muss somit eine Änderung der Kodierung erfolgen?
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'''4. ggf. Lösungsansatz:'''  
 
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Einerseits :  
 
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1.)    Lt. DKR D002f „Hauptdiagnose“ ist als Hauptdiagnose diejenige zu wählen, welche nach Analyse hauptsächlich für den stationären Aufenthalt veranlassend war. In diesem Sinne  wäre die Darminfektion zutreffend.
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2.)    Lt. anliegender Datei, welche unter der Internetseite http://www.medknowledge.de/qualitaetsmanagement/fachgebiete.htm aufrufbar ist, wird „A04.3“ im Fall der Aufnahme eines Patienten mit Darminfektion durch EHEC als zutreffende Hauptdiagnose gewertet (entsprechend ist „D65.3“ dann bei Aufnahme eines Patientin mit „HUS“ als Hauptdiagnose zu wählen) – auf ein Procedere, welches anzuwenden ist, sofern sich das HUS erst im Verlauf entwickelt, wird hier nicht eingegangen.
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1.)    Lt. DKR [http://foka.medizincontroller.de/index.php/DKR_D002f D002f„Hauptdiagnose“ ist als Hauptdiagnose diejenige zu wählen, welche nach Analyse hauptsächlich für den stationären Aufenthalt veranlassend war. In diesem Sinne  wäre die Darminfektion zutreffend.
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2.)    Laut [http://www.mydrg.de/dload/Kodierung__EHEC_HUS.pdf EHEC - Infektionen - Hinweise zur Kodierung] wird [http://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2013/block-a00-a09.htm#A04 A04.3] im Fall der Aufnahme eines Patienten mit Darminfektion durch EHEC als zutreffende Hauptdiagnose gewertet (entsprechend ist [http://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2013/block-d65-d69.htm#D65 D65.3] dann bei Aufnahme eines Patientin mit „HUS“ als Hauptdiagnose zu wählen) – auf ein Procedere, welches anzuwenden ist, sofern sich das HUS erst im Verlauf entwickelt, wird hier nicht eingegangen.
 
Andererseits:  
 
Andererseits:  
Ebenso lt. DKR D002f „Hauptdiagnose“ (Kommentar) wird ein sich während des stationären Verlaufs aus einer Angina Pectoris entwickelnder Myokardinfarkt als Letzterer verschlüsselt (als für die Behandlung aufwendigere Diagnose) – somit könnte  man im Sinne der Hauptdiagnose „HUS“ argumentieren, dass sich Letzteres aus der Darminfektion als aufwendigere Diagnose entwickelt habe.
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Ebenso lt. DKR [http://foka.medizincontroller.de/index.php/DKR_D002f D002f] „Hauptdiagnose“ (Kommentar) wird ein sich während des stationären Verlaufs aus einer Angina Pectoris entwickelnder Myokardinfarkt als Letzterer verschlüsselt (als für die Behandlung aufwendigere Diagnose) – somit könnte  man im Sinne der Hauptdiagnose „HUS“ argumentieren, dass sich Letzteres aus der Darminfektion als aufwendigere Diagnose entwickelt habe.
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'''5. ICD / OPS / DKR / Gesetze: '''  
 
'''5. ICD / OPS / DKR / Gesetze: '''  
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1.)    DKR siehe unter Punkt 3, Lösungsansatz
 
1.)    DKR siehe unter Punkt 3, Lösungsansatz
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2.)    Anliegende Datei (siehe hierzu Punkt 3)  
 
2.)    Anliegende Datei (siehe hierzu Punkt 3)  
  
 
== Antwort ==
 
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EHEC ist primär eine Darminfektion und deshalb mit dem Kode A04.3 zu kodieren. HUS ist eine Komplikation der Erkrankung. Demzufolge ist bei Aufnahme des Patienten wegen hämorrhagischer Gastroenteritis der Kode A04.3 als Hauptdiagnose zu kodieren. Das HUS ist nur dann als Hauptdiagnose zu kodieren, wenn der Patient wegen dieses Problems aufgenommen wird und die Gastroenteritis nicht mehr im Vordergrund steht.
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(05.11.2013)
  
 
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Aktuelle Version vom 5. November 2013, 13:56 Uhr

1. Anfrage vom: 18.07.2013

Stand:


2. Problembeschreibung:

Ein 1 jähriges Kind wird im November 2011 wg. einer durch EHEC verursachten Darminfektion zur stationären Aufnahme eingewiesen (mittels mikrobiologsicher Untersuchung einer Stuhlprobe verifiziert); im Verlauf des Aufenthalts entwickelt sich ein hämolytisch – urämisches Syndrom (HUS), welches durch eine Hämodiafiltration therapiert wird. Kodiert wurde seitens des Krankenhauses das HUS mit der ICD D59.3 als Hauptdiagnose und die Darminfektion mit der ICD A04.3 als Nebendiagnose. Aufgrund dieser Verschlüsslung resultiert die DRG L72Z Thrombotische Mikroangiopathie oder Hämolytisch-urämisches Syndrom mit einem Fallgewicht von 3,324. Seitens des MDK wird nun gefordert, dass A04.3 als Hauptdiagnose kodiert werden müsse, da sich das HUS erst im Verlauf des Aufenthalts entwickelt habe. Würde man diesem Vorschlag folgen, resultiert die DRG „G67A“ mit einem Fallgewicht von 1,873.


3. Frage:

Trifft die o.g. Überlegung seitens des MDK zu und muss somit eine Änderung der Kodierung erfolgen?


4. ggf. Lösungsansatz:

Einerseits :

1.) Lt. DKR D002f „Hauptdiagnose“ ist als Hauptdiagnose diejenige zu wählen, welche nach Analyse hauptsächlich für den stationären Aufenthalt veranlassend war. In diesem Sinne wäre die Darminfektion zutreffend.

2.) Laut EHEC - Infektionen - Hinweise zur Kodierung wird A04.3 im Fall der Aufnahme eines Patienten mit Darminfektion durch EHEC als zutreffende Hauptdiagnose gewertet (entsprechend ist D65.3 dann bei Aufnahme eines Patientin mit „HUS“ als Hauptdiagnose zu wählen) – auf ein Procedere, welches anzuwenden ist, sofern sich das HUS erst im Verlauf entwickelt, wird hier nicht eingegangen. Andererseits: Ebenso lt. DKR D002f „Hauptdiagnose“ (Kommentar) wird ein sich während des stationären Verlaufs aus einer Angina Pectoris entwickelnder Myokardinfarkt als Letzterer verschlüsselt (als für die Behandlung aufwendigere Diagnose) – somit könnte man im Sinne der Hauptdiagnose „HUS“ argumentieren, dass sich Letzteres aus der Darminfektion als aufwendigere Diagnose entwickelt habe.


5. ICD / OPS / DKR / Gesetze:

1.) DKR siehe unter Punkt 3, Lösungsansatz

2.) Anliegende Datei (siehe hierzu Punkt 3)

Antwort

EHEC ist primär eine Darminfektion und deshalb mit dem Kode A04.3 zu kodieren. HUS ist eine Komplikation der Erkrankung. Demzufolge ist bei Aufnahme des Patienten wegen hämorrhagischer Gastroenteritis der Kode A04.3 als Hauptdiagnose zu kodieren. Das HUS ist nur dann als Hauptdiagnose zu kodieren, wenn der Patient wegen dieses Problems aufgenommen wird und die Gastroenteritis nicht mehr im Vordergrund steht. (05.11.2013)


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