Anfrage 0327
Thema: Differenzierung der ICD Kode P37.- und P39.-
1. Anfrage vom: 14.01.2022
Stand:
2. Problembeschreibung:
Immer wieder kommt es zu Problemen bei der Auslegung im Rahmen der Kodierung / Differenzierung der ICD Kode P37.- Sonstige angeborene infektiöse und parasitäre Krankheiten und der ICD Kode P39.- Sonstige Infektionen, die für die Perinatalperiode spezifisch sind. Beide ICD Kode beschreiben Infektionen.
3. Frage:
Wie werden diese ICD Kode abgegrenzt ? Wann ist etwas angeboren zu kodieren und wann ist etwas spezifisch für die Perinatalperiode im Rahmen der Kodierung auszulegen, wenn die Infektion direkt am Tag der Geburt oder innerhalb von 7 Tagen nach der Geburt behandelt wird ?
4. ggf. Lösungsansatz:
Diesbezüglich liegt uns eine von ehemals DIMDI übermittelte Kodierinformation vor.
Aus klassifikatorischer Sicht, ist die Gruppe P37.- Sonstige angeborene infektiöse und parasitäre Krankheiten erregerspezifisch zu verwenden, d.h. wenn der Erreger bekannt ist, wird mit einem Kode aus P37.- verschlüsselt.
Wenn man keinen spezifischen Erreger nachgewiesen hat, aber eine Infektion vorliegt, wird mit einem Kode aus P39.- Sonstige Infektionen, die für die Perinatalperiode spezifisch verschlüsselt.
5. ICD / OPS / DKR / Gesetze:
1602a Definition der Zustände, die ihren Ursprung in der Perinatal-periode haben
Die Perinatalperiode ist in Deutschland wie folgt definiert: „Die Perinatalperiode beginnt mit Vollendung der 22. Schwangerschaftswoche (154 Tage; die Zeit, in der das Geburtsgewicht normalerweise 500 g beträgt) und endet mit der Vollendung des 7. Tages nach der Geburt.“
Antwort
Die ICD-Kodes P35-P39 bilden "Infektionen, die für die Perinatalperiode spezifisch sind" ab. Sofern ein spezifischer Erreger eine Zuordnung über die alphabetische oder systematische Klassifikation ermöglicht, sind Schlüssel aus P37.- zu wählen.
Ohne Erregernachweis ist eine organbezogene Abbildung unter P39.- vorzuziehen.
Durch die unspezifischen Schlüssel P37.9 und P39.2 ist hier aus klassifikatorischer Sicht nicht immer eine eindeutige Zuweisung möglich.
20.06.2022
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