Anfrage 0010

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1. Problembeschreibung:

Definition des entgleisten Diabetes mellitus bei Patienten mit Basis-Bolus-Prinzip (Ausschluss der Anwendbarkeit der Kriterien aus der KDE Nr. 9 - SEG 4) Der MDK bestreitet in zunehmendem Maße die Entgleisung sofern beim Patient das Basis-Bolus-Prinzip als Therapie angewendet wird und argumentiert die Schwankungen mit nachspritzen und häufigen Kontrollen seien bei diesem Therapie-Regime normal.

Kodierempfehlung

Ein Diabetes mellitus gilt dann als entgleist, wenn mindestens einer der folgenden Punkte erfüllt ist:

- Rezidivierende (an mehreren Tagen) Hypoglykämien unter 50 mg/dl (2,775 mmol/l) mit Symptomen mit mindestens dreimal täglichen BZKontrollen und Therapieanpassung

- Stark schwankende BZ-Werte (Unterschied mindestens 100 mg/dl (5,55 mmol/l)) mit mindestens dreimal täglichen BZ-Kontrollen und Therapieanpassung

- Deutlich erhöhtes HbA1c (größer als 10 % bzw. 85 mmol/l) als Parameter der Stoffwechselsituation während der letzten 3 Monate mit entsprechender therapeutischer Würdigung während des stationären Aufenthaltes (mindestens 3x tägliche Kontrolle und Therapieanpassung)

- Mindestens dreimal Werte >300 mg/dl (16,65 mmol/l) mit mehrfacher Therapieanpassung

- Bei Werten unter 300 mg/dl (16,65 mmol/l): aufwändiges Management mit an mehreren Tagen mehr als dreimal tgl. Kontrollen und dokumentiertem Nachspritzen von Altinsulin oder kurzwirksamen Insulinanaloga

Diese Empfehlung gilt nicht beim Therapiemanagement nach dem Basis-Bolus-Prinzip.


2. Frage:

Welche Kriterien sollten bei Patienten mit Basis-Bolus-Prinzip vorliegen, damit eine Entgleisung kodiert werden kann.


3. ggf. Lösungsansatz:

Definition von Grenzen, die bei Über- bzw. Unterschreitung die Kodierung einer Entgleisung erlauben.


4. ICD / OPS / DKR / Gesetze:

Antwort