Anfrage 0272

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Thema: Paraparese im Zusammenhang mit aufwändigen Wirbelsäulen-OPs

1. Anfrage vom: 03.03.2020

Stand: 17.03.2021


2. Problembeschreibung:

progrediente Paraparese seit ca. 5 Tagen; multipel ossär metastasierendes Prostata-Ca mit BWS-Metastase seit 6 Monaten bekannt; aktuell Wachstum der bek. BWS-Metastase und neue spinalen Metastase LWS, beide mit Myelonkompression als Ursache für die Paraparese; OP: Dekompression und dorsale Osteosynthese BWK10 auf LWK5 mit Fixateur interne (7 Segmente, OP-Zeit 5 Std.) bei Instabilität.

ICD:

Hauptdiagnose: C79.5

Nebendiagnosen: C61 (Prostata-Ca)

G82.01 (akute inkomplette Paraparese) + G82.62 (funktionale Höhe)

OPS:

5-035.4 (Exzision Tumorgewebe), 5-83B.53 (Osteosynthese mehr als 4 Segmente Schrauben-Stab-System), 8-522.60 (Strahlentherapie)


3. Frage:

Muss hier die akute oder kann auch die chronische Paraparese kodiert werden oder ?

Bei Kodierung einer chronischen Paraparese (G82.03) oder ganz ohne Paraparese steigt der Erlös von 6724,- auf 25.348,- an, was den Ressourcenaufwand auch eher wiederspiegelt. Bei Kodierung der akuten Paraparese ist der Erlös nicht mal kostendeckend.


4. ggf. Lösungsansatz:


5. ICD / OPS / DKR / Gesetze:


Antwort

Nach DKR 0603 spricht man "Von der chronischen Phase einer Paraplegie/Tetraplegie spricht man, wenn die Behandlung der akuten Erkrankung (z.B. einer Myelitis), die die Lähmungen verursachte, abgeschlossen ist."

Die Behandlung war während des stationären Aufenthaltes noch nicht abgeschlossen. Im Fallbeispiel hat die akute Paraplegie die Indikation und den Zeitpunkt der Operation bestimmt und ist deshalb gemäß DKR 0603h zu kodieren.

(Stand: 17.03.2021)


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