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'''1. Thema:'''  Kodierung einer akuten, chronischen oder n.n.bez. Para- oder Tetraparese  als aufnehmendes Krankenhaus zur Anschlusstherapie „neurologische Frührehabilitation“
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'''1. Thema:'''  Kodierung von [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2023/block-t79-t79.htm#T79 T79.3] ''Posttraumatische Wundinfektion, andernorts nicht klassifiziert'' als ND bei diabetischem Fußsyndrom ([https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2023/block-e10-e14.htm#E11 E11.74]) – [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2023/block-l80-l99.htm#L89 L89.28]
  
'''Anfrage vom:''' 19.01.2023
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'''Anfrage vom:''' 31.01.2023
  
 
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'''2. Problembeschreibung:'''
 
'''2. Problembeschreibung:'''
  
Es geht um die Ansteuerung der DRG B61Z in (fast) beliebiger Fallkonstellation durch die Kodierung einer „akuten“ Para- oder Tetraparese. Dies DRG wird sogar bei Durchführung der neurologischen Frührehabilitation [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/ops/kode-suche/opshtml2023/block-8-55...8-60.htm#code8-552 8-552.*] angesteuert, der ICD-Code [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2023/block-g80-g83.htm#G82 G82.*0] oder [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2023/block-g80-g83.htm#G82 .*1] ist also höhewertig als der OPS-Code [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/ops/kode-suche/opshtml2023/block-8-55...8-60.htm#code8-552 8-552.*].<br>
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Der MD streicht die Diagnose T79.3, da kein Trauma vorgelegen habe.  
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Die Diagnose sei nicht gesichert, die Ätiologie-Manifestationskodierung gelte nur für das Kreuz-Stern-System und werde für ein Diabetes Fußulkus mit einem Kode aus L89.28 abgebildet.  
Im konkreten Fall erfolgte die Verlegung aus einem ext. Haus wegen Paraparese (seit 6 Wochen) zur  Frühreha. Der Patienten wurde 86 (!) Tage in der neurologischen Frühreha behandelt – der Fall wurde über die B43Z mit einem DRG-Erlös von 14.393,12€ zzgl. LL-Zuschlag 6.830,60€ (Plus Pflegeerlöse19730,-€) abgerechnet. Wir haben den Fall bzw. die Paraparese als [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2023/block-g80-g83.htm#G82 G82.29] Paraparese und Paraplegie onA  und der [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/ops/kode-suche/opshtml2023/block-8-55...8-60.htm#code8-552 8-552.9] kodiert. Dieses wird – nach Rücksprache mit anderen Kliniken die NFR anbieten – dort ebenfalls so gehandhabt.
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Mit Bezug auf die „D0603h … Späte (chronische) Phase einer Paraplegie/Tetraplegie:  Von der chronischen Phase einer Paraplegie/Tetraplegie spricht man, wenn die Behandlung der akuten Erkrankung (z.B. einer Myelitis), die die Lähmungen verursachte, abgeschlossen ist.“ ließe sich die Kodierung ggf. so stützen, da die „ursprüngliche“ Behandlung der zum Symptom-Komplex führenden Erkrankung in dem vorherigen Haus stattgefunden hat.<br>
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Die KK will den Fall jetzt aber über die „akute“ Paraparese schlüsseln und den Fall in die B61B= Bestimmte akute Erkrankungen und Verletzungen des Rückenmarks ohne komplexen Eingriff oder mehr als 13 Belegungstage oder nicht wegverlegt umlenken, die im kompletten (!)  Verhandlungsbezirk mit 1.900,-€ und 50,-€ LL-Zuschlag vereinbart wird, was in Summe unter 5.000,-€ DRG-Erlös und ebenso einen verringerten Pflegebetrag ergeben würde. Ein K.o.-Kriterium für diese ohnehin gegebene Unterversorgung in diesem Bereich!<br>
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Alle Versuche eine entsprechende Vereinbarung hier über ein E3.3 durchzusetzen sind gescheitert.
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'''3. Frage:'''
 
'''3. Frage:'''
  
Kann man als aufnehmendes Krankenhaus die Para- oder Tetraparese als chronisch oder n.n.bez. kodieren? Wie ist die Kodierung beim traumatischen Querschnitt in einer solchen Fallkonstellation?
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Ist die zusätzliche Kodierung von T79.3 als Nebendiagnose bei einem diabetischen Fuß mit Druckulkus am Fuß Wagner 2 / Armstrong 4 zulässig?
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T79.3 zur Kodierung der infizierten Wunde (infiziertes Druckulkus) als posttraumatische Wundinfektion.  
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Bei diabetischem Fuß  kommt es durch erhöhe Druckbelastung und fehlenden Maßschuhen im Rahmen der hohen Druckbelastung zu rezidivierenden Mikrotraumata, dadurch kommt es durch vermehrte Druckbelastung und Scherstress während des Gehens zu Verletzungen. Der erhöhte Druck führt zu einer Gewebeschädigung und zu einem Druckulkus. Bei fehlenden Abwehrkräften, Analgesie durch Polyneuropathie und durch Mikrozirkulationsstörungen (Diabetische Angiopathie) kommt es zu Druckulzera und Infektionen.
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'''4. ggf. Lösungsansatz:'''
 
'''4. ggf. Lösungsansatz:'''
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ICD / OPS Grundsatz, es ist so spezifisch wie möglich zu kodieren.  T79.3 aber mit „andernorts nicht klassifiziert“ benannt.
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Verletzung  im Kapitel XIX wären spezifisch mit S91.3 Offene Wunde sonstige Teile des Fußes abzubilden.
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Oder externe Traumatisierung durch ungeeignetes Schuhwerk bei diabetischem Fußsyndrom gänzlich ausgeschlossen?
  
  
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'''5. ICD / OPS / DKR / Gesetze:'''  
 
'''5. ICD / OPS / DKR / Gesetze:'''  
  
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ICD-2023
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DKR 1905l Beispiel 2 (wenn auch hier mit eindeutigem Trauma)
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Traumatologie – Direktbesiedlung einer Wunde durch Keime vs. Post-traumatische Wundinfektion (Titelklasse Bestimmte Früh-Komplikation einesTraumas).
  
  

Version vom 10. Februar 2023, 14:38 Uhr

1. Thema: Kodierung von T79.3 Posttraumatische Wundinfektion, andernorts nicht klassifiziert als ND bei diabetischem Fußsyndrom (E11.74) – L89.28

Anfrage vom: 31.01.2023

Stand:


2. Problembeschreibung:

Der MD streicht die Diagnose T79.3, da kein Trauma vorgelegen habe. Die Diagnose sei nicht gesichert, die Ätiologie-Manifestationskodierung gelte nur für das Kreuz-Stern-System und werde für ein Diabetes Fußulkus mit einem Kode aus L89.28 abgebildet.


3. Frage:

Ist die zusätzliche Kodierung von T79.3 als Nebendiagnose bei einem diabetischen Fuß mit Druckulkus am Fuß Wagner 2 / Armstrong 4 zulässig? T79.3 zur Kodierung der infizierten Wunde (infiziertes Druckulkus) als posttraumatische Wundinfektion. Bei diabetischem Fuß kommt es durch erhöhe Druckbelastung und fehlenden Maßschuhen im Rahmen der hohen Druckbelastung zu rezidivierenden Mikrotraumata, dadurch kommt es durch vermehrte Druckbelastung und Scherstress während des Gehens zu Verletzungen. Der erhöhte Druck führt zu einer Gewebeschädigung und zu einem Druckulkus. Bei fehlenden Abwehrkräften, Analgesie durch Polyneuropathie und durch Mikrozirkulationsstörungen (Diabetische Angiopathie) kommt es zu Druckulzera und Infektionen.


4. ggf. Lösungsansatz:

ICD / OPS Grundsatz, es ist so spezifisch wie möglich zu kodieren. T79.3 aber mit „andernorts nicht klassifiziert“ benannt. Verletzung im Kapitel XIX wären spezifisch mit S91.3 Offene Wunde sonstige Teile des Fußes abzubilden. Oder externe Traumatisierung durch ungeeignetes Schuhwerk bei diabetischem Fußsyndrom gänzlich ausgeschlossen?


5. ICD / OPS / DKR / Gesetze:

ICD-2023 DKR 1905l Beispiel 2 (wenn auch hier mit eindeutigem Trauma) Traumatologie – Direktbesiedlung einer Wunde durch Keime vs. Post-traumatische Wundinfektion (Titelklasse Bestimmte Früh-Komplikation einesTraumas).


Antwort

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