Anfrage 0023
1. Anfrage vom: 02.04.2012
Stand: 21.05.2012
2. Problembeschreibung:
Ein Patient wurde wegen akuter Rückenschmerzen (Lumboischialgie) aufgenommen. Eine inkomplette spastische Paraparese im Rahmen des Morbus Behcet ist seit vielen Jahren bekannt. Durch die Immobilisierung des Patienten führen die Paresen zu einem hohen Pflegeaufwand, die Spastiken werden durch Gaben von Baclofen behandelt. Weiterhin muss der Patient aufgrund der bestehenden neurogenen Blasen- (Schlaffe Blase) und Mastdarmstörung mit einem DK versorgt und mehrfach digital ausgeräumt werden. Das Morbus Behcet wird in diesem Aufenthalt nicht behandelt und verursacht auch sonstig keinen Ressourcenverbrauch.
3. Frage:
Wie soll die spastische Paraparese und die neurogene Blasen- und Mastdarmstörung in diesem Fall korrekt abgebildet (kodiert) werden?
4. ggf. Lösungsansatz:
b) M35.2 + G99.8 und N31.2; wie sollte in diesem Fall die spastische Paraparese kodiert werden?
5. ICD / OPS / DKR / Gesetze:
Antwort
Der M. Behçet zählt zu den Bindegewebskrankheiten und kann unter anderem zu Lähmungen infolge einer Enzephalitis führen. Betroffen sind üblicherweise das Stammhirn und die basale Ganglien. Im vorliegenden Fall sind die spastische Lähmungen und andere neurologische Störungen also wahrscheinlich Folgen des M. Behçet, der im Stammhirn Schäden ausgelöst hat und nicht Folgen einer Rückenmarksläsion. Somit ist der medizinische Sachverhalt durch folgende Kodes abzubilden:
- M35.2+ - Behçet-Krankheit
- G94.8* - Sonstige näher bezeichnete Krankheiten des Gehirns bei anderenorts klassifizierten Krankheiten
- G82.19 - Spastische Paraparese und Paraplegie: Nicht näher bezeichnet (beschreibt auch zerebrale Ursachen)
- N31.2 - Schlaffe neurogene Harnblase, anderenorts nicht klassifiziert
- K59.2 - Neurogene Darmstörung, anderenorts nicht klassifiziert
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