Anfrage 0158
1. Anfrage vom: 14.06.2016
Stand: 04.07.2016
2. Problembeschreibung:
In den SAPS Scores werden entsprechend den gemessenen Parameter (z.B.) die Aufwandspunkte vergeben.
Beispiel:
Eine Patientin, die schon einige Tage auf einer Intensivstation liegt wird beim Mobilisieren bradykard mit einer Herzfrequenz von 25 Schläge/ Minute. Da hierunter der Blutdruck und alle anderen Vitalparameter stabil bleiben sieht der Stationsarzt keinen interventionsbedarf z.B. in Form einer medikamentösen Frequenzanhebung.
Die Herzfrequenz steigt in den nächsten ca. 20 Minuten langsam wieder in den unteren Normwertbereich an. Die Patientin ist weiterhin stabil.
3. Frage:
Müssen diese Aufwandspunkte immer zwingend mit einem Aufwand verbunden sein?
4. ggf. Lösungsansatz:
Im SAPS Score wird nach Vorgaben (z.B. DIMDI) ein Punktwert von 11 eingetragen (automatische Werteübernahme durch PDMS in Orbis), da die Herzfrequenz kleiner 40 Schläge/Minute war.
Der MDK ist bei uns grundsätzlich der Meinung, dass Wert nicht eingetragen werden dürfen, bei denen keine Intervention erfolgte und würde uns somit diese 11 Punkte streichen.
Leider finde ich bzgl. des Punktes, ob ein im SAPS Score gemessener Wert mit seinen Punkten grundsätzlich mit einem direkten Aufwand verbunden sein muss keine Informationen.
5. ICD / OPS / DKR / Gesetze:
Antwort
Der SAPS II-Score bildet allgemein die Krankheitsschwere ab. Die Notwendigkeit eines direkten Ressourcenverbrauchs bei SAPS-Punkten ist den Abrechnungsregeln nicht zu entnehmen.
Gemäß DIMDI "ist der Puls des zu dokumentierenden 24-Stundenintervalls zu verwenden, der die höchste Punktzahl für die Scoreberechnung ergibt." [1]
Die Punkte für die niedrige Herzfrequenz sind bei der Berechnung der Gesamtpunktzahl für die intensivmedizinische Komplexbehandlung zu berücksichtigen.
(Stand 04.07.2016)
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