Anfrage 0235
Thema: pathologische Fibrinwerte mit Gabe von Fibrin
1. Anfrage vom: 29.08.2018
Stand: 23.10.2018
2. Problembeschreibung:
Pat. wird stat. aufgenommen zur Operation (Bilobektomie und Ösophagostomie), am Aufnahmetag (ein Tag vor OP) Fibrinwert 3,0. Während OP starke Blutung und Abfall Fibrin auf 1,6, daher Gabe von 4gr. Hämocomplettan.
3. Frage:
Kann hier die Diagnose D65.0 Erworbene Afibrinogenämie kodiert werden? Wie weit muss der Fibrinwert gesunken sein um die Bedingung einer Afibrinogenämie zu erfüllen? Wer legt diesen Wert fest, wo kann er nachrecherchiert werden?
4. ggf. Lösungsansatz:
5. ICD / OPS / DKR / Gesetze:
Antwort
Der Kode D65.0 Erworbene Afibrinogenämie kann aufgrund des übergeordneten Klassentitels D65.- Disseminierte intravasale Gerinnung [Defibrinationssyndrom] nicht für die Abbildung einer Gerinnungsstörung infolge einer intraoperativen Blutung genutzt werden.
Ein erworbener Fibrinogenmangel, der nicht durch eine DIG verursacht wurde, ist mit dem Kode D68.4 Erworbener Mangel an Gerinnungsfaktoren zu verschlüsseln.
In seltenen Fällen kann eine perioperative Blutung die Folge einer DIG sein. In diesem Fall ist der korrekte Kode unter Berücksichtigung des zeitlichen Verlaufs weiterer Laborparameter auszuwählen.
(Stand: 23.10.2018)
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