Anfrage 0325

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Thema: Leistenherniotomie

1. Anfrage vom: 18.11.2021

Stand: 20.06.2022


2. Problembeschreibung:

Prinzipiell kann man die offene, operativen Behandlungen von Leistenhernien in Operationen mit (alloplastische Leistenherniotomien) und ohne Netzversorgung (plastische Leistenherniotomien) unterteilen.

Die alloplastische Leistenbruchoperation ist dadurch charakterisiert, dass hier ein so genanntes spannungsfreies Verfahren Verwendung findet. D.h. der Verschluss der Bruchpforte erfolgt durch die Einlage eines Netzes. Eine Naht, die die Bruchpforte verschließt, erfolgt bei dieser Art der Operation nicht.

Dem gegenüber ist die plastische Leistenbruchoperation dadurch charakterisiert, dass die Bruchpforte selbst durch deine Naht verschlossen wird. Eine Netzeinlage erfolgt hier definitionsgemäß nicht [vgl. u.a. Schwarz, Allgemein- und Viszeralchirurgie essentials (ISBN 978-3-13-126348-3), © 2017 Georg Thieme Verlag KG].

Die Versorgung der Leistenhernie ist durch die Durchführung der plastischen Leistenherniotomie suffizient versorgt und die Operation wäre an dieser Stelle prinzipiell abgeschlossen. Über der Versorgung der Leistenhernie voraus wird zur Prophylaxe von Rezidiven wird die dorsale Hinterwand des Leistenkanals an der Bauchwand mit einem Netz verstärkt, sodass es sich bei der hier aufgeführten Prozedur um einen eigenständigen Eingriff handelt, welcher nicht unter die reguläre Behandlung/operative Versorgung von plastischen Leistenherniotomien fällt.

3. Frage:

Wie sollen Patienten kodiert werden, bei denen erst ein plastischer Verschluss der Bruchpforte via Naht (bspw. des Leistenbandes an die Faszienspiegel des M. obliquus internus und des M. transversus abdominis) verschlossen wird und bei denen anschließend ein Netz zur Verstärkung der Leistenkanalhinterwand zur Prophylaxe eines Rezidivs über die verschlossene Bruchpforte implantiert wird?


4. ggf. Lösungsansatz:

Wäre hier neben der OPS-Prozedur 5-530.1 Verschluss einer Leistenhernie, mit plastischem Verschluss die alloplastische Verstärkung der Leistenkanalhinterwand mit dem OPS-Code 5-546.21/5-546.22 Plastische Rekonstruktion der Bauchwand mit Implantation von alloplastischem, allogenem oder xenogenem Material zu verschlüsseln?


5. ICD / OPS / DKR / Gesetze:

OPS-Code: 5-530.1: Verschluss einer Leistenhernie, mit plastischem Verschluss) die alloplastische Verstärkung der Leistenkanalhinterwand

OPS-Code: 5-546.21/5-546.22: Plastische Rekonstruktion der Bauchwand mit Implantation von alloplastischem, allogenem oder xenogenem Material

Antwort

Die Kombination aus plastischer Rekonstruktion und Implantation eines Netzes zum Verschluss einer Leistenhernie ist umfänglich mit dem OPS 5-530.3 abgebildet. Eine Doppelkodierung beider Prozedurenkomponenten wird unter dem OPS 5-546.2 durch das Exklusivum ausgeschlossen.

(Stand: 20.06.2022)


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