Anfrage 0337

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1. Thema: pyloruserhaltende Pankreaskopfresektion bei Tumor und Naht der Arteria mesenterica superior

Anfrage vom: 09.12.2022

Stand: 25.04.2023


2. Problembeschreibung:

Bösartige Neubildung Pankreaskopf und zusätzliche Kodierung der Naht der Art. mesenterica superior bei Pankreaskopfresektion


3. Frage:

Im Operationsbericht ist das Vorgehen wiefolgt beschrieben:
"[...]Einzelne Gefäßabgänge werden zwischen Overholt-Klemmen und Ligaturen durchtrennt. Zusätzlich wird ein kräftiger Ast der Arteria mesenterica superior mittels aufwendiger Naht versorgt. Es resultiert schließlich die partielle Paktreatoduodenektomie [...]"
Kann die Naht der Art. mesenterica superior zusätzlich kodiert werden oder ist sie integraler Bestandteil der pyloruserhaltenden Pankreaskopfresektion?


4. ggf. Lösungsansatz:

Zur Tumorresektion am Pankreaskopfresektion ist die Naht der Art. mesenterica notwendig. Hinweise für eine gesonderte Kodierung liegen nicht vor. Ohne die zugangsbedingte Durchtrennung von Blutgefäßen ist die Durchführung der pyloruserhaltenden Pankreaskopfresektion nicht vollständig möglich. Im Rahmen der monokausalen Kodierung ist der OPS Kode 5-388.65 Naht von Blutgefäßen: Arterien viszeral: A. mesenterica superior zu streichen. Es handelt sich nicht um eine eigenständige Prozedur ohne direkten Zusammenhang zur pyloruserhaltenden Pankreaskopfresektion.


5. ICD / OPS / DKR / Gesetze:

P001f Allgemeine Kodierrichtlinien für Prozeduren / Prozedurenkomponenten

Normalerweise ist eine Prozedur vollständig mit all ihren Komponenten, wie z.B. Vorbereitung, Lagerung, Anästhesie, Zugang, Naht, usw., in einem Kode abgebildet. Abweichungen davon sind in den Hinweisen beschrieben.

Eigenständige Prozeduren, die nicht im direkten Zusammenhang mit einer operativen Prozedur stehen, werden getrennt kodiert.


Antwort

Bei einer pyloruserhaltenden Pankreaskopfresektion wird die A. mesenterica superior in der Regel freigelegt und deren zum Pankreaskopf ziehenden Äste ligiert (Vergleiche Schumpelick Operationsatlas Chirurgie). Das Ligieren oder Clippen dieser Äste der Arteria mesenterica superior stellt damit eine individuelle Komponente der bereits kodierten Prozedur dar und wird nicht noch einmal gesondert verschlüsselt (P001f).

Darüber hinausgehende Rekonstruktionen von Blutgefäßen, die infolge einer Verletzung oder Ausweitung von Operationsschritten erforderlich werden, können aber im Einzelfall als separater Schlüssel abgebildet werden.

(Stand: 25.04.2023)


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