Diskussion:Anfrage 0362

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Laut OP-Bericht wurde eine thoracoabdominale Endoprothese verwendet, um ein Endoleck in der proximalen Landungszone (Typ Ia) einer bereits liegenden endovaskulären Aortenreparatur (infrarenalem Bauchaortenaneurysma) zu überdecken. Bauartbedingt liegt der proximale Anteil dieser Stent-Prothese im thorakalen Abschnitt. Damit ist aus meiner Sicht eindeutig ein OPS aus der Klasse 5-38a.8 (Endovaskuläre Implantation von Stent-Prothesen: Aorta thoracoabdominalis) auszuwählen. Der Hinweistext zur Klasse 5-38a.c ist nur zu beachten, wenn eine kürzere abdominale Stent-Prothese implantiert wird und die Abgrenzung zum thorakalen Abschnitt ohne den Hinweis nicht eindeutig wäre.--Helling (Diskussion) 17:08, 22. Apr. 2024 (CEST)


Für mich ist aus dem OP-Bericht entscheidend der Satz: 3. Implantation 4-fach fenestrierte Endoprothese (CMD; COOK; FEN THORACO-ABDOMINAL-GRAFT) Also Thorako-Abdominal. D.h. der Hauptkörper liegt thorako-Abdominal, damit 5-38a.8 Aorta thoracoabdominalis, egal wie viele weitere Seitenstents noch implantiert wurden (oder werden konnten). Dass der Stent in die Aorta thoracica ragt, sollte doch radiologisch belegt werden können. Formales Ende der A. thoracica BKW12 / Zwerchfell. --KrauseW (Diskussion) 16:27, 23. Apr. 2024 (CEST)


Aus meiner Sicht ist das Vorgehen klar beschrieben. Es handelt sich um eine patientenindividuell angefertigte Prothese. Die Bezeichnung "FEN THORACO-ABDOMINAL-GRAFT" halte ich bezüglich des proximalen Endes für wenig diskussionswürdig. Die Anzahl der Fenestrierungen liegt auch fest und ist nicht daran gebunden, dass diese auch alle mit einer zusätzlichen Stentprothese versorgt werden müssen.
Für mich stellt sich noch die Frage, ob der OPS 5-38a.8h nicht zutreffender ist. Die Technik ist darin noch spezifischer beschrieben, da über zumindest 3 der Öffnungen (beide Nierenarterien und mesenterica sup.) zusätzliche Stent-Prothesen eingebracht worden sind. Auch wenn das nicht Teil der Frage ist, halte ich zudem den OPS 5-38a.w für die patientenidividuelle Prothese für kodierfähig.--Schaefer (Diskussion) 18:58, 23. Apr. 2024 (CEST)


Die Kodierung "thorakoabdominal" ist korrekt. Im Op-Bericht steht:

Jetzt wird versucht mittels steuerbare Schleuse (7F, Oscor; 55 cm) den Truncus coeliacus zu sondieren. Dies gelingt schließlich mittels 18er Command-Draht, jedoch lässt sich aufgrund der gekinkten Konfiguration sowie eine Stenosierung kein Katheter vorschieben. Daher zunächst Ballondilatation (Sterling 4x40mm). Anschließend kommt es jedoch wiederholt zum Verlust des Drahtes aus dem Zielgeftiße, sodass schlussendlich bei guter Perfusion des Truncus coeliacus über die Fenestrierung von einer Versorgung mittels Bridging Stent abgesehen wird.

Das heißt, es gibt ein Fenster für den T.c., konkludent zum Text: "3. Implantation 4-fach fenestrierte Endoprothese (CMD; COOK; FEN THORACO-ABDOMINAL-GRAFT)"

Im OPS steht dann: 5-38a.8 Aorta thoracoabdominalis

Hinw.:
Die Verwendung von mehreren aortalen Stent-Prothesen ist gesondert zu kodieren (5-38a.v ff.)
Die zusätzliche Verwendung von iliakalen Stent-Prothesen ist gesondert zu kodieren (5-38a.4 ff.)
Die Art des Endes der untersten aortalen Prothese ist gesondert zu kodieren (5-38a.u ff.)
5-38a.80 Stent-Prothese, ohne Öffnung
5-38a.8c Stent-Prothese, mit 1 Öffnung
5-38a.8d Stent-Prothese, mit 2 Öffnungen
5-38a.8e Stent-Prothese, mit 3 Öffnungen
5-38a.8f Stent-Prothese, mit 4 oder mehr Öffnungen

Ergänzend dazu die zweite Bedingung für die Kodierung:

5-38a.c Aorta abdominalis
Hinw.:
Reicht die aortale Stent-Prothese kranial über den Truncus coeliacus hinaus und wird dieser mit einer Stent-Prothese versorgt, ist eine thorakoabdominale Stent-Prothese zu kodieren (5-38a.8 ff.)

Eine thorakoabdominale Stentprothese ist immer entsprechend der Anzahl der Fenster mit einem Kode aus 5-38a.8- zu verschlüsseln. Bei Anlage einer abdominalen Stentprotehse, bei der zusätzlich ein Stent in den T.c. gelegt wird, ist nicht der Kode 5-38a.c- sondern ebenfalls 5-38a.8- zu verwenden. --Dennler (Diskussion) 15:45, 26. Apr. 2024 (CEST)



Hallo Ulf, habe ich hier etwas übersehen oder ist das eine Anfrage die dir detaillierter vorliegt? Ich kann deiner Argumentation gut folgen, sehe aber die Zitate des OP-Berichts nicht --Stute (Diskussion) 20:03, 28. Apr. 2024 (CEST)


Konsens mit Ulf, nach Erläuterung unter 5-38a ist jede Stent-Prothese gesondert zu kodieren mit Ausnahme der iliakalen Stent-Prothesen ohne Seitenarm. Hier ist die Anzahl der Stent-Prothesen zu verschlüsseln. Die zusätzliche Verwendung von nicht großlumigen Stent-Prothesen zur Versorgung thorakaler oder abdominaler Gefäßabgänge ist gesondert zu kodieren (8-842 ff.) Insofern hat die Wahl des OPS aus 5-38a.8 nach Anzahl der Öffnungen und ohne Berücksichtigung von extra "Seitenprothesen" zu erfolgen.

Allein durch den schon von Ulf zitierten Hinweis aus 5-38a.c: "Reicht die aortale Stent-Prothese kranial über den Truncus coeliacus hinaus und wird dieser mit einer Stent-Prothese versorgt, ist eine thorakoabdominale Stent-Prothese zu kodieren (5-38a.8 ff.)" ist die Kodierung des MD aus meiner Sicht hinfällig. --Neiser (Diskussion) 09:39, 29. Apr. 2024 (CEST)