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'''2. Problembeschreibung:'''
 
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Die stationäre Aufnahme des Patienten erfolgt aufgrund einer Vigilanzminderung bei hepatischer Enzephalopathie Grad 3 auf dem Boden einer seit Jahren bekannten alkoholischen Leberzirrhose.
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Bösartige Neubildung Pankreaskopf und zusätzliche Kodierung der Naht der Art. mesenterica superior bei Pankreaskopfresektion
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Es wurde [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2022/block-k70-k77.htm#K70 K70.3] (= Alkoholische Leberzirrhose) als Primär-Kode (vgl. DKR D012) in Kombination mit dem Sekundär-Kode [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2022/block-k70-k77.htm#K72 K72.73!] (= Hepatische Enzephalopathie Grad 3) kodiert.
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Nach Auffassung des MD / Kostenträgers ist der ICD-Kode [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2022/block-k70-k77.htm#K70 K70.40] (= Akutes und subakutes alkoholisches Leberversagen) als HD zu verschlüsseln. Alternativ wird eine Kodierung des ICD-Kodes [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2022/block-k70-k77.htm#K72 K72.18] (= Sonstiges und nicht näher bezeichnetes chronisches Leberversagen, anderenorts nicht klassifiziert) als HD postuliert.
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'''3. Frage:'''
 
'''3. Frage:'''
Ist die Abbildung über die Kombination aus
 
  
- HD [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2022/block-k70-k77.htm#K70 K70.3] und [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2022/block-k70-k77.htm#K72 K72.73!] oder<br/>
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Im Operationsbericht ist das Vorgehen wiefolgt beschrieben:<br>
- HD [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2022/block-k70-k77.htm#K70 K70.40] und [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2022/block-k70-k77.htm#K72 K72.73!] oder<br/>
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"[...]Einzelne Gefäßabgänge werden zwischen Overholt-Klemmen und Ligaturen durchtrennt. Zusätzlich wird ein kräftiger Ast der Arteria mesenterica superior mittels aufwendiger Naht versorgt. Es resultiert schließlich die partielle Paktreatoduodenektomie [...]"<br>
- HD [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2022/block-k70-k77.htm#K72 K72.18] und [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2022/block-k70-k77.htm#K72 K72.73!]<br/>
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Kann die Naht der Art. mesenterica superior zusätzlich kodiert werden oder ist sie integraler Bestandteil der pyloruserhaltenden Pankreaskopfresektion?  
- HD [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2022/block-k70-k77.htm#K70 K70.41] und [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2022/block-k70-k77.htm#K72 K72.73!]<br/>
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korrekt?
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'''4. ggf. Lösungsansatz:'''
 
'''4. ggf. Lösungsansatz:'''
  
Nach unserer Auffassung ist die bekannte Vorerkrankung als zugrunde liegende Krankheit, mithin der ICD-Kode [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2022/block-k70-k77.htm#K70 K70.3] (= Alkoholische Leberzirrhose) als Primär-Kode in Kombination mit dem Sekundär-Kode [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2022/block-k70-k77.htm#K72 K72.73!] (= Hepatische Enzephalopathie Grad 3) zu kodieren (vgl. DKR D012), um die HD korrekt abzubilden.
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Zur Tumorresektion am Pankreaskopfresektion ist die Naht der Art. mesenterica notwendig. Hinweise für eine gesonderte Kodierung liegen nicht vor. Ohne die zugangsbedingte Durchtrennung von Blutgefäßen ist die Durchführung der pyloruserhaltenden Pankreaskopfresektion nicht vollständig möglich. Im Rahmen der monokausalen Kodierung ist der OPS Kode [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/ops/kode-suche/opshtml2020/block-5-38...5-39.htm#code5-388 5-388.65] ''Naht von Blutgefäßen: Arterien viszeral: A. mesenterica superior'' zu streichen. Es handelt sich nicht um eine eigenständige Prozedur ohne direkten Zusammenhang zur pyloruserhaltenden Pankreaskopfresektion.
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Ein akutes, subakutes oder chronisches alkoholisches Leberversagen liegt hingegen nicht vor. Der Patient ist seit Jahren abstinent, weshalb von einem alkoholischen Leberversagen nicht mehr auszugehen ist. Außerdem ist das Leberversagen auf jeden Fall unspezifischer und lediglich eine un­differenzier­te Be­zeichnung für den par­tiellen oder vollstän­digen Ver­lust meh­re­rer oder al­ler Le­ber­funktionen (vgl. Pschyrembel). Die Leberzirrhose ist daher als spezifischere Verschlüsselung zu bevorzugen.
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'''5. ICD / OPS / DKR / Gesetze:'''  
 
'''5. ICD / OPS / DKR / Gesetze:'''  
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[https://foka.medizincontroller.de/index.php/DKR_P001f P001f] ''Allgemeine Kodierrichtlinien für Prozeduren / Prozedurenkomponenten''
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Normalerweise ist eine Prozedur vollständig mit all ihren Komponenten, wie z.B. Vorbereitung, Lagerung, Anästhesie, Zugang, Naht, usw., in einem Kode abgebildet. Abweichungen davon sind in den Hinweisen beschrieben.
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Eigenständige Prozeduren, die nicht im direkten Zusammenhang mit einer operativen Prozedur stehen, werden getrennt kodiert.
  
  
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== Antwort ==
 
== Antwort ==
  
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Bei einer pyloruserhaltenden Pankreaskopfresektion wird die A. mesenterica superior in der Regel freigelegt und deren zum Pankreaskopf ziehenden Äste ligiert ([https://bilder.buecher.de/zusatz/37/37017/37017233_lese_1.pdf Vergleiche Schumpelick Operationsatlas Chirurgie]). Das Ligieren oder Clippen dieser Äste der Arteria mesenterica superior stellt damit eine individuelle Komponente der bereits kodierten Prozedur dar und wird nicht noch einmal gesondert verschlüsselt ([https://foka.medizincontroller.de/index.php/DKR_P001f P001f]). <br><br>Darüber hinausgehende Rekonstruktionen von Blutgefäßen, die infolge einer Verletzung oder Ausweitung von Operationsschritten erforderlich werden, können aber im Einzelfall als separater Schlüssel abgebildet werden.
  
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Aktuelle Version vom 31. Mai 2023, 07:10 Uhr

1. Thema: pyloruserhaltende Pankreaskopfresektion bei Tumor und Naht der Arteria mesenterica superior

Anfrage vom: 09.12.2022

Stand: 25.04.2023


2. Problembeschreibung:

Bösartige Neubildung Pankreaskopf und zusätzliche Kodierung der Naht der Art. mesenterica superior bei Pankreaskopfresektion


3. Frage:

Im Operationsbericht ist das Vorgehen wiefolgt beschrieben:
"[...]Einzelne Gefäßabgänge werden zwischen Overholt-Klemmen und Ligaturen durchtrennt. Zusätzlich wird ein kräftiger Ast der Arteria mesenterica superior mittels aufwendiger Naht versorgt. Es resultiert schließlich die partielle Paktreatoduodenektomie [...]"
Kann die Naht der Art. mesenterica superior zusätzlich kodiert werden oder ist sie integraler Bestandteil der pyloruserhaltenden Pankreaskopfresektion?


4. ggf. Lösungsansatz:

Zur Tumorresektion am Pankreaskopfresektion ist die Naht der Art. mesenterica notwendig. Hinweise für eine gesonderte Kodierung liegen nicht vor. Ohne die zugangsbedingte Durchtrennung von Blutgefäßen ist die Durchführung der pyloruserhaltenden Pankreaskopfresektion nicht vollständig möglich. Im Rahmen der monokausalen Kodierung ist der OPS Kode 5-388.65 Naht von Blutgefäßen: Arterien viszeral: A. mesenterica superior zu streichen. Es handelt sich nicht um eine eigenständige Prozedur ohne direkten Zusammenhang zur pyloruserhaltenden Pankreaskopfresektion.


5. ICD / OPS / DKR / Gesetze:

P001f Allgemeine Kodierrichtlinien für Prozeduren / Prozedurenkomponenten

Normalerweise ist eine Prozedur vollständig mit all ihren Komponenten, wie z.B. Vorbereitung, Lagerung, Anästhesie, Zugang, Naht, usw., in einem Kode abgebildet. Abweichungen davon sind in den Hinweisen beschrieben.

Eigenständige Prozeduren, die nicht im direkten Zusammenhang mit einer operativen Prozedur stehen, werden getrennt kodiert.


Antwort

Bei einer pyloruserhaltenden Pankreaskopfresektion wird die A. mesenterica superior in der Regel freigelegt und deren zum Pankreaskopf ziehenden Äste ligiert (Vergleiche Schumpelick Operationsatlas Chirurgie). Das Ligieren oder Clippen dieser Äste der Arteria mesenterica superior stellt damit eine individuelle Komponente der bereits kodierten Prozedur dar und wird nicht noch einmal gesondert verschlüsselt (P001f).

Darüber hinausgehende Rekonstruktionen von Blutgefäßen, die infolge einer Verletzung oder Ausweitung von Operationsschritten erforderlich werden, können aber im Einzelfall als separater Schlüssel abgebildet werden.

(Stand: 25.04.2023)


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