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'''1. Anfrage vom:''' 05.09.2016
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'''2. Problembeschreibung:'''  
  
Patient war auswärts an einer Septorhinoplastik operiert worden. 7 Tage nach dem Eingriff wird er mit postoperativer Nachblutung in unserer Klinik aufgenommen. Nachdem wir jahrelang ohne Probleme die [http://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2016/block-t80-t88.htm#T81 T81.0] als HD im beschriebenen Fall kodiert haben, erweitert nun der MDK den Prüfauftrag (Kasse fragt eigentlich nur nach UGVD) und verlangt als HD die Epistaxis = [http://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2016/block-r00-r09.htm#R04 R04.0] aus dem Kapitel XVIII plus [http://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2016/block-t80-t88.htm#T81 T81.0] als Nebendiagnose.
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Bei einer Wirbelsäulenoperation in Höhe L3 wurde intraoperativ die Dura unter dem Wirbelbogen verletzt. Der Durariss wurde durch Einschieben eines Gelatinestücks und Tachosil verschlossen.
  
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'''3. Frage:'''
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a) Wie ist die Verletzung zu kodieren?
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b) Mit welchem OPS-Kode kann der Duraverschluss kodiert werden?
  
'''3. Frage:'''  
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'''4. ggf. Lösungsansatz:'''
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a) [http://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2016/block-g90-g99.htm#G97 G97.80]; [http://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2016/block-g90-g99.htm#G96 G96.0]; [http://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2016/block-t80-t88.htm#T81 T81.2]
  
Ist [http://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2016/block-r00-r09.htm#R04 R04.0] in diesem Fall die HD, weil spezifischer, obwohl [http://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2016/block-r00-r09.htm#R04 R04.0] aus dem Kapitel XVIII stammt und die Ursache der Blutung „auf der Hand liegt“? Als Code für eine Nachblutung während eines Aufenthaltes (keine Neuaufnahme nach auswärtiger OP) kodieren wir immer die [http://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2016/block-t80-t88.htm#T81 T81.0] und haben damit keine Probleme
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b) [http://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/ops/kode-suche/opshtml2016/block-5-01...5-05.htm#code5-036 5-036.8]; [http://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/ops/kode-suche/opshtml2016/block-5-01...5-05.htm#code5-036 5-036.x]
  
  
'''4. ggf. Lösungsansatz:'''  
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'''5. ICD / OPS / DKR / Gesetze: '''  
  
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== Antwort ==
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Es existiert kein spezifischer Kode für eine intraoperative Duraverletzung.
  
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Eine Kodierung ist umso spezifischer, je genauer Manifestation und Lokalisation einer Erkrankung oder Verletzung abgebildet werden. Die Rissverletzung der Dura mater zeigt sich intraoperativ durch den Austritt von Liquor und wird gemäß der DKR D015n (Erkrankungen bzw. Störungen nach medizinischen Maßnahmen) in Bezug auf das Organ am genauesten mit dem ICD-Kode [http://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2016/block-g90-g99.htm#G96 G96.0] (Austritt von Liquor cerebrospinalis) kodiert und kann durch den Sekundärkode Y69! (Zwischenfälle bei chirurgischem Eingriff und medizinischer Behandlung) gemäß [http://foka.medizincontroller.de/index.php/DKR_D012i DKR D012i] (Mehrfachkodierung) optional ergänzt werden.
  
'''5. ICD / OPS / DKR / Gesetze: '''  
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Das Verkleben der Duraverletzung mit Tachosil ist mit dem Kode [http://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/ops/kode-suche/opshtml2016/block-5-01...5-05.htm#code5-036 5-036.8] ''Spinale Duraplastik'' zu verschlüsseln.
  
[http://foka.medizincontroller.de/index.php/KDE-300 KDE 300] SEG4: MDK sieht in dieser KDE die [http://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2016/block-t80-t88.htm#T81 T81.0] als Nebendiagnose und nicht  [http://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2016/block-r30-r39.htm#R31 R31](''Hämaturie nicht näher bezeichnet'') in Kombination mit [http://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2016/block-t80-t88.htm#T81 T81.0] bei postoperativer Nachblutung aus der Harnblase nach TUR
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Das dort seit 2009 aufgeführte Inklusivum "Verwendung von klebbarem Material zur Durchführung einer Duraplastik" ist auf die Umsetzung eines Vorschlags der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie zurückzuführen, in dem explizit der Verschluss einer Duraläsion mittels eines fibrinhaltigen Flieses beschrieben ist [http://www.dimdi.de/dynamic/de/klassi/downloadcenter/ops/vorschlaege/vorschlaege2009/101-klebbares-material-messingjuenger.pdf].
  
  
== Antwort ==
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(Stand: 27.10.2016)
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Aktuelle Version vom 6. März 2017, 15:33 Uhr

1. Anfrage vom: 13.10.2016

Stand: 27.10.2016


2. Problembeschreibung:

Bei einer Wirbelsäulenoperation in Höhe L3 wurde intraoperativ die Dura unter dem Wirbelbogen verletzt. Der Durariss wurde durch Einschieben eines Gelatinestücks und Tachosil verschlossen.

3. Frage: a) Wie ist die Verletzung zu kodieren? b) Mit welchem OPS-Kode kann der Duraverschluss kodiert werden?

4. ggf. Lösungsansatz:

a) G97.80; G96.0; T81.2

b) 5-036.8; 5-036.x


5. ICD / OPS / DKR / Gesetze:

Antwort

Es existiert kein spezifischer Kode für eine intraoperative Duraverletzung.

Eine Kodierung ist umso spezifischer, je genauer Manifestation und Lokalisation einer Erkrankung oder Verletzung abgebildet werden. Die Rissverletzung der Dura mater zeigt sich intraoperativ durch den Austritt von Liquor und wird gemäß der DKR D015n (Erkrankungen bzw. Störungen nach medizinischen Maßnahmen) in Bezug auf das Organ am genauesten mit dem ICD-Kode G96.0 (Austritt von Liquor cerebrospinalis) kodiert und kann durch den Sekundärkode Y69! (Zwischenfälle bei chirurgischem Eingriff und medizinischer Behandlung) gemäß DKR D012i (Mehrfachkodierung) optional ergänzt werden.

Das Verkleben der Duraverletzung mit Tachosil ist mit dem Kode 5-036.8 Spinale Duraplastik zu verschlüsseln.

Das dort seit 2009 aufgeführte Inklusivum "Verwendung von klebbarem Material zur Durchführung einer Duraplastik" ist auf die Umsetzung eines Vorschlags der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie zurückzuführen, in dem explizit der Verschluss einer Duraläsion mittels eines fibrinhaltigen Flieses beschrieben ist [1].


(Stand: 27.10.2016)


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