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'''Thema:'''  Fallzusammenführung bei Hysterektomie mit zusätzlicher Adhäsiolyse
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'''Thema:'''  pathologische Fibrinwerte mit Gabe von Fibrin
  
'''1. Anfrage vom:''' 24.08.2018
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'''1. Anfrage vom:''' 29.08.2018
  
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'''Stand: '''  23.10.2018
  
  
 
'''2. Problembeschreibung:'''
 
'''2. Problembeschreibung:'''
  
Wir haben bei einer Patientin eine Hysterektomie mit zusätzlicher Adhäsiolyse durchgeführt. Es kam zu einer Nachblutung und Revision und danach zum Anstieg der Infektionsparameter. Es wurde eine iatrogene Blasenläsion vermutet und die Patientin in eine Urologie verlegt. Im Abrechnungsdatensatz hatten wir deshalb die T81.2 Versehentliche Stich-Risswunde während eine Eingriffes… (meiner Meinung nach korrekt) mitverschlüsselt. Die Urologen haben eine Blasenläsion ausgeschlossen und die Patientin zur weiteren Infektbehandlung zu uns zurück verlegt. Die Fälle müssen zusammen geführt werden.
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Pat. wird stat. aufgenommen zur Operation (Bilobektomie und Ösophagostomie), am Aufnahmetag (ein Tag vor OP) Fibrinwert 3,0. Während OP starke Blutung und Abfall Fibrin auf 1,6, daher Gabe von 4gr. Hämocomplettan.  
  
  
 
'''3. Frage:'''
 
'''3. Frage:'''
  
Darf  die [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2018/block-t80-t88.htm#T81 T81.2] im zusammengefassten Abrechnungsdatensatz verbleiben ?  
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Kann hier die Diagnose [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2018/block-d65-d69.htm#D65 D65.0] ''Erworbene Afibrinogenämie'' kodiert werden? Wie weit muss der Fibrinwert gesunken sein um die Bedingung einer Afibrinogenämie zu erfüllen? Wer legt diesen Wert fest, wo kann er nachrecherchiert werden?
  
  
 
'''4. ggf. Lösungsansatz:'''
 
'''4. ggf. Lösungsansatz:'''
 
Ja, weil die [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2018/block-t80-t88.htm#T81 T81.2] im Datensatz des 1. Aufenthaltes korrekt enthalten ist und die Datensätze nur rein formell zusammengeführt werden müssen.
 
  
  
 
'''5. ICD / OPS / DKR / Gesetze: '''  
 
'''5. ICD / OPS / DKR / Gesetze: '''  
  
Keine passende DKR oder eine entsprechende Formulierung in der Fallpauschalenverordnung gefunden.
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[https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2018/block-d65-d69.htm#D65 D65.0]
 
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== Antwort ==
 
== Antwort ==
  
...
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Der Kode [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2018/block-d65-d69.htm#D65 D65.0] ''Erworbene Afibrinogenämie'' kann aufgrund des übergeordneten Klassentitels [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2018/block-d65-d69.htm#D65 D65.-] ''Disseminierte intravasale Gerinnung [Defibrinationssyndrom]'' nicht für die Abbildung einer Gerinnungsstörung infolge einer intraoperativen Blutung genutzt werden.
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Ein erworbener Fibrinogenmangel, der nicht durch eine DIG verursacht wurde, ist mit dem Kode [https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2018/block-d65-d69.htm#D68 D68.4] ''Erworbener Mangel an Gerinnungsfaktoren'' zu verschlüsseln.
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In seltenen Fällen kann eine perioperative Blutung die Folge einer DIG sein. In diesem Fall ist der korrekte Kode unter Berücksichtigung des zeitlichen Verlaufs weiterer Laborparameter auszuwählen.
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Aktuelle Version vom 23. Oktober 2018, 14:52 Uhr

Thema: pathologische Fibrinwerte mit Gabe von Fibrin

1. Anfrage vom: 29.08.2018

Stand: 23.10.2018


2. Problembeschreibung:

Pat. wird stat. aufgenommen zur Operation (Bilobektomie und Ösophagostomie), am Aufnahmetag (ein Tag vor OP) Fibrinwert 3,0. Während OP starke Blutung und Abfall Fibrin auf 1,6, daher Gabe von 4gr. Hämocomplettan.


3. Frage:

Kann hier die Diagnose D65.0 Erworbene Afibrinogenämie kodiert werden? Wie weit muss der Fibrinwert gesunken sein um die Bedingung einer Afibrinogenämie zu erfüllen? Wer legt diesen Wert fest, wo kann er nachrecherchiert werden?


4. ggf. Lösungsansatz:


5. ICD / OPS / DKR / Gesetze:

D65.0

Antwort

Der Kode D65.0 Erworbene Afibrinogenämie kann aufgrund des übergeordneten Klassentitels D65.- Disseminierte intravasale Gerinnung [Defibrinationssyndrom] nicht für die Abbildung einer Gerinnungsstörung infolge einer intraoperativen Blutung genutzt werden.

Ein erworbener Fibrinogenmangel, der nicht durch eine DIG verursacht wurde, ist mit dem Kode D68.4 Erworbener Mangel an Gerinnungsfaktoren zu verschlüsseln.

In seltenen Fällen kann eine perioperative Blutung die Folge einer DIG sein. In diesem Fall ist der korrekte Kode unter Berücksichtigung des zeitlichen Verlaufs weiterer Laborparameter auszuwählen.

(Stand: 23.10.2018)


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